Podcast: Play in new window | Download
Subscribe: RSS
Es tut sich was in der Welt von DSA, das Zauberwort lautet Karmakorthäon! Neue Götter ersetzen alte Götter, Götter als Dämonen, Dämonen als Götter, alles ist denkbar. Aber wie sinnvoll sind solche Veränderungen? Was ist der Unterschied zwischen Gott und Dämon? Sind sie austauschbar oder grundlegend verschieden?
Pingback: DSA Intime Podcast: Dämonen als Götter – Nuntiovolo.de
Hallo Philipp, hallo Florentin,
erstmal möchte ich loswerden, dass es mir immer eine große Freude ist euren Podcast zu hören und Konzepte von DSA zu hinterfragen und gemeinsam mit euch zu überdenken.
Bei dieser Folge ist mir ein Gedanke gekommen, der das Dilemma vielleicht zumindest im Ansatz lösen kann. Mir scheint es so zu sein, dass gar nicht alle Erzdämonen nach Alveran wollen sondern nur die, die einst Götter waren und einen Sitz in Alveran hatten. Zum Beispiel Charyptoroth und Amazeroth (Hier steht seit dem Kurzgeschichten Band Sternenleere auch die Annäherung und potenzielle (Wieder)Verschmelzung mit Hesinde im Raum). Diese Entitäten hatten bereits göttliche, für Menschen attraktive Aspekte. Wieso sollten sie diese nicht wieder annehmen, wenn sie nach Alveran zurückkehren? Vorher ist es ihnen meiner Interpretation nach durch den Einfluss der 7. Sphäre einfach nicht möglich „gut“ zu sein, sodass sie sich anderer Mittel bedienen müssen, um ihre Machtbasis auszubauen.
Die restlichen „ursprünglichen“ Erzdämonen würde auch ich eher als eine gewisse zerstörerische Naturgewalt interpretieren, deren einziger Daseinszweck Chaos und Vernichtung ist.
Letztendlich bleibt aber wohl festzuhalten, dass erstens die lange (Retcon)Geschichte von DSA viele Lücken und Widersprüche aufwirft, die zweitens vielleicht gar nicht abschließend gefüllt werden sollten, damit wir Spieler*innen in dieser dicht beschriebenen Welt noch Spielraum für eigene Konzeptionen und Ideen haben.
Liebe Grüße
Lukas
Neue folge! freue mich :)))
Hallo Zusammen,
ich bin jetzt endlich soweit alle Folgen nachgehört zu haben – dabei spiele ich gar nicht DSA. Kann aber trotzdem Inspiration ziehen für mein homebrewing game. Danke dafür!
Hatte beim Hören ein paar Gedanken bzgl. Dämonen und zur Frage warum „zum Teufel“ ihnen irgendwer folgen sollte? (Schreibe jetzt als jemand der abseits vom Podcast kein DSA Wissen hat also vielleicht quatsch):
Insbesondere Philipp hatte sich ja gefragt weshalb irgendwer Dämonen folgen sollte wenn diese nichts gutes/sinnvolles anzubieten haben. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann gibt es in der DSA Welt auch eine gewisse Grundmoral.
ABER: Ich würde argumentieren, dass es drauf ankommt wie man Dämonen versteht und wie man Menschen und Moral versteht. Die schlimmsten und „dämonischsten“ Geschichten die ich jemals in meinem Leben Gehört habe sind reale Geschichten und keine Phantasie. (Völker)-Morde, Folter, (Massen-)Vergewaltigungen, Kriegsverbrechen aller Art. Das alles stets im Kontext einer vermeidlich moralischen und zivilisierten Welt. Je nach dem wie weit man gehen möchte könnte man sich Fragen weshalb so Dinge wie Welthunger nicht bekämpft werden mit dem Vermögen von bspw. eines einzigen Mannes.
Filme wie etwa „im Auftrag des Teufels“ ziehen hier eine Verbindung von Kapitalismus und dem dämonischen. Man könnte also sagen, das wenn man in die Realität schaut man sehr viele Beispiele finden könnte bzgl. unmoralischen, dämonischem Verhalten, was aber irgendwie trotzdem Existiert und keiner so wirklich etwas daran ändern will. MMn könnten das Inspirationen sein für verführerische Dämonen.
Warum sollte man also dem Dämon folgen welcher Blutopfer fordert? Aus den gleichen Gründen weshalb Menschen für andere Menschen in den Krieg und sicheren Tod ziehen bspw. Propaganda/Lügen oder irgendeine Form von nationalismus/rassismus/etc…
Es gibt zahllose Beispiele weshalb Menschen – auch in sehr großen Gruppen – schreckliche Dinge tun, ganz ohne Dämonen. Hier dann noch einen Dämon einzubauen sollte dann ja eigentlich gar nicht mehr so schwer sein oder?
Beste Grüße
Tobi
Vielen Dank für euren interessanten Podcast.
Ich will auch mal auf eure oft geäußrte Haltung zu Dämonen eingehen. Ihr lasst oft solche Sätze fallen wie „Es gibt schlichtweg keinen Vernünftigen Grund für Menschen sich mit Dämonen einzulassen…“
Ich will mal den Vergleich zu Heroin oder Crystal Meth ziehen.
Menschen lassen sich zunächst darauf ein, vielleicht getrieben von Neugier oder morbider Faszination.
Ab einem bestimmten Punkt ist ihnen aber völlig klar, dass die Droge ihr gesamten Leben zerstören wird, und trotzdem entscheiden sich manche Menschen jeden Tag wieder für die Einnahme.
Das Wissen um schlechte Auswirkungen hält uns nicht unbedingt von der Ursprungshandlung ab.
Vor allem wenn die negativen Folgen so weit in der Zukunft liegen wie bei Dämonenbeschwörung (wenn ich tot bin ist meine Seele weg, omg – dafür krieg ich jetzt abgefahrene Kräfte und genau das was ich will) denke ich das viele einen Pakt gerne eingehen.
Parallel sehen wir ja auch, dass Verbrechen die ins dämonische gehen auch verübt wurden, als Menschen noch ans Fegefeuer und die Hölle glaubten. Damals hat der Glaube sie nicht abgehalten, warum sollte das auf Dere anders sein?
Ich höre Philipp schon fragen: „Warum gibt es dann nicht überall Paktierer?“
Ganz einfach, weil der Dämon nur in irdische Sphären eindringen kann, wenn das Subjekt von sich aus beginnt eine Brücke zu bauen, also die Aspekte des Dämons entweder schon fanatisch auslebt, oder sich aktiv dem dämonischen hingibt. Also der klassische „aus versehen -Totschlag“ nach einem Tavernenstreit wird keinen Dämonen auf den Plan rufen denke ich.
Hallo Philipp und Florentin,
das ist mein erster Kommentar – bin seit ca. 8 Jahren begeisterter Hörer!
Ich finde es toll, welchen Zugang ihr zum Thema habt und mit welchen Konzepten ihr euch Themen nähert 🙂
Und ich bewundere euer Durchhaltevermögen – ein Urgestein der Podcast-Rollenspiel-Scene!
Bei diesem Podcast, und auch in Teilen bei den letzten paar, würde ich euch aber wirklich empfehlen, auch ein wenig aktuellere Publikationen zu lesen.
In der Historica Aventurica findet sich sehr viel über Götter in Alveran und warum und wie diese wechseln.
Und über Shinxir und Mokoscha findet man in der dunklen Zeiten Box und in den Romanen dazu wirklich sehr viel und zum Unterschied, den ein anderer Kriegsgott auf ganze Kulturen hat! Shinxir trifft man auch in den Gareth Publikationen und dem Abenteuer mit Geistern in der Khom – hat sich also niemand aus den Fingern gesaugt 🙂
Zum Thema selbst finde ich es toll, sich damit zu beschäftigen, aber es gibt so viele Unsterbliche, die irgendwo als Götter verehrt werden, dass es wirklich nicht notwendig ist, noch mehr Entitäten ins Spiel zu bringen – man denke an all die Orkgötter.
Als Totengott wäre hier z.B. noch Visar zu nennen, der wirklich schon knapp am dämonischen schrammt.
Wollte ich euch mal feedbacken, da immer nur Lob ja auch sprichwörtlich den Charakter verdirbt 😉
Macht noch lang weiter so und viel Spass dabei!
Kleine Spinnerei über Nirraven, an die ich beim Hören der Folge gedacht habe und die ich euch mal skizzieren will:
Als Dämon und Bewohner der 7. Sphäre hat Nirraven aktuell wahrscheinlich keine Möglichkeit frisches Karma zu erlangen. Da stehen kosmologische Gegebenheiten wie der Sternenwall entgegen.
Nirraven müsste also eine Möglichkeit finden Karma auf einem Schattenkonto unter seine Macht zu bringen. Dazu tritt er auf Dere als Gott des ewigen Lebens auf. Seine Kultisten opfern ihr Leben und ihre Seele dem neuen Gott (in höchster Hinwendung an dessen Prinzipien) und statt den Nayrakisfunken in irgendwelche göttlichen Paradise zu schicken, gibt Nirraven ihn direkt dem eben getöteten Kultisten zurück der damit wiederbelebt wird. Die Kultisten glauben, dass sie dadurch ewig leben würden, ihre Seele ist aber bereits Nirraven verpfändet. Sollten sie vom Glauben an Nirraven abfallen, kann dieser ihnen die Seele jederzeit entziehen und damit auch das „ewige Leben“ beenden.
Wenn es ihm gelingt seinen Kult zu vergrößern, hat Nirraven dadurch immer mehr Seelen in seiner Gewalt, die auf Dere verbleiben und er baut darauf, dadurch irgendwann genug Macht aufzubauen um damit den Weg von der 7. Sphäre in das Innere des Sternenwalls nach Alveran zu schaffen.
Man darf dabei nicht vergessen, dass das Karmakorthäon nach göttlichen Zeiträumen abläuft. Das ist ein Metaplot-Element, das darauf angelegt ist, dass dessen Ende wahrscheinlich nie spielbar erlebt werden kann.
In der nahen aventurischen Zukunft hätte man aber damit die Möglichkeit Nirraven als einen alternativen Todesgott aufzubauen, der seinen gläubigsten Anhängern das ewige Leben, bzw. Wiederauferstehung verspricht und dabei durch die rituelle Opferung immer irgendwie düster bleibt.
Evtl. kann er auch das Nayrakis von Geopferten in Karmaenergie für sein Propheten umwandeln. Die können dann halt nicht wie normale Geweihte durch Meditation und Kontakt mit dem Gott Karmaenergie regenerieren, da ihr Gott kein Karmakonto hat, von dem er es abrufen kann, sondern müssten erst Nayrakis freiwerden lassen, damit es direkt recyclet werden kann.
Ich weiß nicht wie gut das in die kosmologischen Setzungen passt (Was ist Karma eigentlich? Und in welcher Beziehung steht es zum Nayrakis?), aber mir hat die Idee ganz gut gefallen.
Shinxir gab es schon vor Bosprans Fall. Besonders in der Box „Die Dunklen Zeiten“ kann einiges über ihn erfahren werden. Er war der Kriegsgott der Legionen.