5 Gedanken zu „DSA33 Hörerfragen

  1. Bei der Frauenfrage musste ich sofort an Thorwaler denken, bei denen es ja tatsächlich so ist, dass oft der Herr zu Hause bleibt und die Kinder hütet

    Für mich ist DSA weniger realistisches Mittelalter, als Fantasy, von daher…

  2. Bei der Frage mit den Illustrationen hat man wohl auch etwas falsche Vorstellungen wie sich Kraft körperlich darstellt. Eine Frau die im Kraftsport 90 Kilo drücken kann, muss noch lange nicht aussehen wie Conan. Und Leichtathletinnen stecken locker jeden 08/15 Typen in die Tasche ohne das sie körperlich diese besonders überragen.
    Wer Rüstung und Schwert trägt ist eher ein Ausdauersportler und weniger Bodybuilder. Und die sind eben nicht nicht breit wie Arni, sondern nur nicht rund wie Roseanne.

  3. Was haltet ihr denn davon, wenn ihr mal auf eine der einfachsten Hörerfragen überhaupt antwortet würdet und eure Charaktere vorstellt? Bis her seid ihr diesem Thema immer ausgewichen 😛
    Es wäre mal cool, wenn ihr so ein paar Eckpunkte geben könntet, wie:
    – Spezies, Kultur, Profession
    – Name
    – AP
    – Weltsicht
    – Herausragende Eigenschaften
    – Besondere Erlebnisse & Momente

    Da ist so viel Erzählpotential! 🙂

  4. Ich würde gerne einmal meta-spieletechnisch diskutieren, wie ihr die Regeneration von Karmaenergie interpretiert.

    Zunächst einmal wird ja von vielen Spielern strikt zwischen karmaspendenden und nicht-karmaspenden Göttern und Halgböttern unterschieden – was teilweise sogar mit existent/nicht existent gleichgesetzt wird. Die Grenzen wurden hier von der DSA-Redaktion ja schon vermutlich absichtlich im Laufe der Zeit etwas verwischt – immerhin spenden neben den Zwölfen und im Zwölfgötterkanon anerkannten Halbgöttern u.a. auch Tairach, die Himmelswölfe sowie Satuaria Karma – und nicht zu vergessen auch der Namenlose.

    Darauf will ich jetzt aber nicht näher eingehen, sondern vor allem auf die DSA-Regel, dass im Großen und Ganzen göttergefälliges Handeln Voraussetzung dafür ist, dass Geweihte ihre Karmaenergie regenerieren. In dem Zusammengang ebenfalls interessant: Damit jemand Geweihter wird, muss er von der entsprechenden Gottheit angenommen werden.

    Beißt sich das nicht teilweise mit dem, wie Geweihte agieren? Boron beispielsweise scheint ja sowohl Anhängern des Puniner wie des Al’Anfanfer Ritus Karma zu spenden – und das obwohl sich beide Seiten gegenseitig als Häretiker verfolgen – und das zuweilen sogar sehr blutig wurde. Die Gründung der Golgariten hatte immerhin nicht weniger als die „Vernichtung der Al’Anfaner Ketzer“ zum Ziel.

    Auch scheint er nach wie vor Anhänger beider Riten zu Geweihten zu berufen, was ja durchaus dahingehend interpretiert werden könnte, dass beide Seiten – so unterschiedlich sie Boron auch interpretieren – noch nah genug an der „wahren Lehre“ sind, dass Boron sie nicht verstößt.

    Wie würde sich ein Anhänger des jeweils anderen Ritus erklären, dass Boron seinem Todfeind noch Karmaenergie spendet?

    Eine damit zusammenhängende Frage: Wie weit kann sich das Bild von einer Gottheit von der Realität entfernen (sofern es diese gibt), ohne dass die Gottheit die Gläubigen verstößt. Immerhin haben die Achaz (und einige Fischmenschen) von ihrer Schöpfergöttin Zsahh zum Beispiel doch ein ganz anderes Bild als die Menschen von der Gottheit, die sie Tsa nennen.

  5. Ein etwas verspäteter Kommentar zu eurer Podcast-Folge, die ich mir heute angehört habe. Dazu sind mir noch einige Dinge eingefallen:

    – Zu den Punkten Toleranz VS Homophobie und Sexismus: Ich denke, dass man die Entscheidung, welche Welt man hier zeichnen will, vor allem aus Meta-Gesichtspunkten treffen sollte. Auf welche Inhalte hat die Gruppe Lust ist hier die relevante Frage. Beides sind ja Probleme, die in Deutschland zwar vermutlich deutlich weniger intensiv vorhanden sind, als sie das im echten Mittelalter waren, aber beide Probleme existieren auch heute noch. Ich kann mir beispielsweise gut vorstellen, dass jemand, der homosexuell ist und möglicherweise im echten Leben bereits hier und da mit Ressentiments zu kämpfen hat, wenig Lust hat, im Rollenspiel das Thema Homophobie auch die ganze Zeit vor die Nase gesetzt zu bekommen. Oder dass jemand, der schon mal echte Probleme mit Sexismus hatte, diese Themen im Spiel als triggernd empfindet und dadurch der Spielspaß massiv leidet. Andererseits kann es natürlich sein, dass jemand mal gezielt das sichere Umfeld des Pen&Paper nutzen will, um einen kleinen Einblick darin zu erlangen, wie es ist, mit Sexismus oder Homophobie konfrontiert zu werden. Dann wäre es vielleicht genau richtig, das Thema sehr zentral und krass zu bespielen (das wäre dann ein Spezialabenteuer und vielleicht auch ein kleines soziales Experiment). Kurzum: Bei solchen Themen sollte man aus meiner Sicht Empathie und die Wünsche der Gruppe als zentrale Entscheidungsgrundlage nehmen, sonst ist die Gefahr zu groß, dass es OT irgendwie doof wird.

    – Zum Thema Orks töten bzw. was lässt man als Spielleiter zu und was nicht: Ich finde, wenn man als Spielleiter nicht zulässt, dass ein Charakter etwas tut (oder zumindest probiert), überschreitet man die Grenze der Entscheidungsbefugnis als Spielleiter (man hat als SL viel, aber nicht alle Macht). Der einzige, der entscheidet, was der Charakter tun würde oder nicht, ist der Spieler dieses Charakters. Wenn man als Spielleiter der Meinung ist, der Spieler ist in dieser Frage zu sehr im Computerspiel-Hack&Slay-Modus und fühlt sich nicht genug in den Charakter ein, kann man ihn natürlich darauf hinweisen (da seid ihr ja drauf eingegangen, dass man die Spieler dazu anhalten sollte, sich die Weltsicht ihrer Charaktere zu überlegen). Auch die Frage „Bist du sicher, dass dein Charakter das tun würde?“ ist völlig legitim. Ebenso wie bildliche Schilderungen des arglos schlummernden Orks mit dem Ziel, die Skrupel zu erhöhen, eine Probe aufs Anschleichen, NSCs, die den „Mörder“ nachher als Monster betrachten und ihn spüren lassen, dass sie das nicht als normale alltägliche Handlung gesehen haben usw usw. Man hat ja einen Blumenstrauß an Möglichkeiten, da steuernd oder reagierend einzugreifen. Aber die meisterseitige Interpretation eines Spielercharakters in Verbindung mit einem Verbot, etwas zu versuchen, empfinde ich als schlechten Stil.

    – Zum Thema Demokratie in der Heldengruppe: Auch hier ist aus meiner Sicht das Stichwort wieder Empathie. Aus OT-Sicht wollen wir natürlich in aller Regel nicht, dass jemand immer allein entscheidet oder jemand ständig ignoriert wird. Aber im Spiel kann man das aus meiner Sicht durchaus anders darstellen. Ein Knappe könnte beispielsweise sagen „Mein Herr, dürfte ich vielleicht auch etwas zu dem Thema sagen?“ So kann er am Spieltisch trotzdem an der Diskussion teilnehmen und seine Meinung kundtun, stellt aber dennoch die devote Haltung seines Charakters dar. Der Adelige könnte beispielsweise später die Idee des Knappen als seine eigene ausgeben. Damit stellt er dessen Überheblichkeit dar. Wichtig dabei ist, dass allen Spielern bewusst ist, dass sie gleichberechtigt am Tisch sitzen und das Ziel haben, dass alle (inkl. Meister) Spaß haben. Dass allen auch klar ist, dass der Spieler des Adeligen nicht dem Spieler des Knappen die Show stehlen will, sondern dass beide nur ihre Charaktere adäquat spielen wollen. Wenn sich alle in der Gruppe OT darüber klar sind und alle an diesem Strang ziehen, kann daraus viel Spielspaß und ein (relativ) authentisches Gefühl entstehen. Euer Beispiel mit dem rechtsradikalen Mitspieler würde vermutlich genau an dem Punkt scheitern. Er könnte zwar vielleicht sehr authentisch andere Sichtweisen als die meisten Mitspieler bieten, aber die OT gute Stimmung beim Spielen wäre vermutlich zumindest ziemlich fragil.

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