DSA11 Gesellschaftliche Talente

Als einzige Talentgruppe, die sich am Spieltisch adäquat darstellen lassen, werfen die guten alten “Ich kann halt gut mit Menschen”-Talente immer wieder Fragen auf: Inwiefern ersetzt die Probe das Ausspielen, welche Vorteile sollen sie letztendlich bringen und wie lassen sich Wortgefechte und Lügengeflechte unterhaltsam umsetzten?

9 Gedanken zu „DSA11 Gesellschaftliche Talente

  1. Anmerkung am Rande:
    Im Droppdownmenü „Aktuelle Folgen“ ist beim titel der aktuellen Folge ein Rechtschreibfehler =)

    Ich zwinge niemand auszuspielen, und ich gebe auch keine Boni, weil der Spieler sich kompetent darstellt. Ich zwinge nämlich auch niemand dazu unter der Höhensonne aufm Laufband zu wandern um das Durchhaltevermögen in der Khom darzustellen.

    Wenn ich Sozialchars habe, deren Spieler dies nicht darstellen können/wollen, lasse ich mir die Absicht darstellen und umschreibe dann, für den Spieler.

    Ich beschränke aber auch den extrovertierten Spieler, der seinen Trollzacker auf einmal ganze Sätze in perfektem Garethi sprechen lässt, weil es ihm in den Kram passt.

    Ich finde es nämlich ziemlichen Mist, dass durch das „jeder darf einfach Ausspielen ob er die Werte hat oder nicht“ werden G-Talente massiv entwertet.
    Sonst beschreibe ich nämlich auch nur noch meinen Schwertkampf und was ich DA alles beschreiben kann… da mache ich 1000 Oger in einem 20 Minuten Monolog Solo *g*

    Und bisher hat das niemand vom Charakterspiel abgehalten =)

    Ich spiele aber auch Charaktere die Kämpfen, obwohl ich (spieler) überzeugter PAzifist bin. Warum dicke unsportliche RPGNerds sportliche supermänner spielen dürfen (und diese Rolle spielen dürfen) aber „schüchterne“ Menschen keine Labersäcke verstehe ich nicht.

    Ich als Meister übernehme ja auch bei jedem Kampf die klare Interpretation der Würfelergebnisse, bei den Charakteren die eben nicht beschreiben was ihr Char genau macht sondern nur „Gegenhalten“ ansagen.

    Klar ist das schöner wenn ich als Meister gegen den Spieler reden kann anstatt alleine den sozialen Wurf darzustellen für beide Seiten, aber ich sehe da meine Pflicht als Spielleiter das zu realisieren.

  2. Warum die Menschenkenntnissprobe verdeckt würfeln? Soll doch der Spieler wissen, dass die Hinweise nicht richtig sind, sien Char weiß das nicht und so viel Sportlichkeit kann man ja wohl jedem zusprechen.

  3. Eshmael spricht mir da absolut aus der Seele.
    Noch schlimmer wird es dann unter Spielern, wenn der Herrschaftsmagier den anderen SC beherrscht und dann das Wortgeklaube losgeht, ob man anhand der Wortwahl des Befehls sich nicht irgendwie rauswinden kann o.ä.
    Das Ignorieren des Könnens des SC bei gesellschaftlichen Talenten und Interaktion seitens eines Spielers führt bei mir zum Ende des gemeinsamen Spiels, da ich mich als Spieler z.B. einer adeligen Hofdame verschaukelt vorkomme, wenn ich keinen Unterschied zum Orkkrieger feststellen kann.

  4. Ich stimme Eshmael auch zu.
    Wer die Interaktionen ausspielen will der soll zum Larp gehen.
    Ich sehe gar keinen Grund warum ein Überreden anders gehandhabt werden soll wie ein Lederbearbeiten Wurf oder ein Schwertangriff. Auswürfeln und das Ergebnis steht. Wir sind doch Rollenspieler und keine Schauspieler.

  5. Danke für das lebendige Gespräch! Ich verstehe den Punkt der Vorkommentatoren, dass die verschiedenen Bereiche des Rollenspiels mit ihren Proben gleich behandelt werden sollten. Aber ich denke auch, jede Gruppe darf da ihren eigenen Weg finden. Ich würde Leute, die selbst nicht so gut reden können, aber einen eher sozial kompetenten Char spielen wollen, unterstützen, durch Spielleiterbeschreibung und die Möglichkeiten durch Würfe zu spielen, aber das kommt in unserer Gruppe quasi nicht vor.
    Wir spielen mit vielen Leuten, die tatsächlich schauspielerisches Talent haben, teilweise auch in Laienschauspielgruppen spielen und so ist unser Stil am Tisch tatsächlich stärker vom Schauspielen geprägt, warum nicht?

    Zur Diskussion bzw. eurer Meinungsverschiedenheit was Überreden und Überzeugen bedeuten: Meines Erachtens hat Florentin eher den Punkt getroffen. Überzeugen ist das argumentieren mit Argumenten, eher auf rationaler Ebene. Das kann natürlich auch für Missionierung und Langfristiges benutzt werden. Überreden kann das Einreden auf jemanden sein, bis er einfach nachgibt, um seine Ruhe zu haben und natürlich alle Varianten, die man auch den Talentausformungen (Lügen, Einschüchtern etc.) entnehmen kann. Ein Blick in die Talentbeschreibung des Regelbuchs vor dem Podcast hätte ich da eventuell geholfen.

    Freue mich auf die nächste Folge! Mich würde interessieren, wie ihr mit der Entwicklung des DSA-Hintergrunds zufrieden seid? Lässt es sich gut mit den Schwarzen Landen spielen? War DSA vielleicht vor Borbarad ein besseres Setting? Was gibt es für generelle Probleme in dem Bereich?

  6. In den hellgrauen Landen haben wir noch nicht gespielt.
    Aber generell ist mir Aventurien zu sehr durchorganisiert. Alle paar meilen ein Gasthaus, jede Milchkanne am Wegrand mit Namen des Besitzers und seiner Familiengeschichte beschrieben.
    Dazu sind auch noch alle Reiche irgendwie gut. Ein richtig böser Gegner fehlt leider trotz Borbi immer noch. Oron wurde ja leider schnell abgeschafft, sonst wäre DSA ja vielleicht interessanter geworden. Aber das wurde ja mit gründlichem deutschen Gutmenschentum verhindert. Die ehemals schwarezn Lande sind ja auch gar nicht so schlimm. Sogar Tempel sind da teilweise erlaubt und eigentlich sind da ja nur Herrscher mit anderer Meinung an der Macht… hellgrau halt.

  7. Im Endeffekt ist es tatsächlich gruppenabhängig- aber ich denke, wir wünschen uns alle, dass es jedem ermöglicht wird, jeden Charaktertypen zu spielen, auch wenn der Spieler selbst die Fähigkeiten nicht besitzt (oder ihm die Argumente/Worte zu dem Zeitpunkt partout nicht einfallen).

    Ich wollte allerdings noch mal aufs Betören näher eingehen: ihr sprecht die ganze Zeit davon, dass durch ein paar Würfe ein „Verlieben“ erzwungen wird. So wurde das bisher in meiner Gruppe nicht gehalten – und halte es auch für reichlich unrealistisch. Zum Verlieben gehört immerhin eine gewisse Sympathie, und Liebe selbst hat viele Abstufungen. Wir handhaben das so, dass Betören mit Flirten gleichgesetzt ist – wie gut also die Anmache ankommt, wie attraktiv der Flirtpartner wirkt, etc. Das kann dann, über Zeit, zu einer gewissen Verliebtheit führen oder aber zu einer simplen Sympathiesteigerung. Das liegt dann bei dem betörten Spieler. Vielleicht kommt das Flirten auch gut an, der Betörer ist aber dem Betörten an sich unsympathisch oder verhält sich im Verlauf entgegen der Grundsetze des Betörten. In dem Fall kann man mit Rotwerden und geschmeichelt fühlen arbeiten, was der Betörte jedoch am nächsten Morgen auf ‚dumme Gedanken‘ oder Alkohol schiebt.

  8. ich spiele seit 18 Jahren und handhabe es relativ lange schon so, dass gut ausgespieltes feilschen (überrreden, überzeugen etc) einen bonus auf den wurf gibt (z.B.+3) Das mache ich aus dem Grund weil ich einen sehr wortgewandten Spieler am Tisch habe, der es nicht für nötig hält seine sozialen talente zu steigern aber sehr gerne diskutiert und das genaue Gegenteil, einen spieler der gerne soziale Talente steigert aber selbst nicht so wortgewandt ist aber sein bestes gibt. Wenn der Wortgewandte Spieler mit talentwerten von 0-3 wesentlich besser überreden kann als der SPieler mit TAW von 7+ ist nicht fair.

    Ich finde es ist halt die beste bzw fairste Lösung das ganze auszuspielen und danach die Probe zu werfen die modifiziert wird je nachdem wie gut die argumente und das rollenspiel ist. Wenn Spieler sich unfair behandelt führen kann man ja statt dessen die Grenze für übrig behaltene Punkte variieren (bedeutet wenn der Meister für sich festlegt der held braucht 5 punkte übrig damit die Handlung gelingt senkt sich der schwellenwert auf 2 wenn der charakter gut spielt und argumentiert oder bleibt halt gleich oder erhöt sich gar auf 6-8 wenn die argumente nicht so ziehen).

    Kurz gesagt Schüchterne oder nicht redegewandte spieler sollten nicht benachteiligt werden. Immerhin kann der schwächling am Tisch ja auch den Überkrieger spielen. Man sollte jede Rolle spiele können dürfen.

  9. moin

    Vorweg, ich Spiele DSA3, da sind die Werte noch alle etwas anders. Ich finde auch wie meine vorredner, dass Betören nicht unbedigt gleich verliebt heißt, es löst eventuell ein inneres verlangen aus, aber es heißt nicht, dass man sofort übereinander herfällt. Eine Selbstbeherrschungs/ Menschenkentniss Probe gegen der rest der Punkte den der Betörer übrig hatte, wäre eine Möglichkeit sich z.B dagaegen zu „verteidigen“, dass man Betört wird.

    Wir benutzen Bekehren/Überzeugen bei uns in der Gruppe recht oft, alleine wenn wir eine Orientierung würfeln und die Leute, die gewürfelt haben sich nicht einig sind wo Norden ist, würfeln alle eine Überzeugen Probe. Es wird in die Richtung gelaufen, bei dem die meisten Punkte übrig waren, bzw wo die Gruppe am meisten übrig hatte. Der Talentwert ist echt gut und oft einsetzbar bei unterschiedlichen Meinungen inerhalb der Gruppe.

    Auch beim Lügen ist es bei uns so, dass immer eine Lügen gegen eine Menschenkenntniss geworfen wird, um so herauszufinnden, wer von beiden quasi gewinnt und ob die Lügerei auffällt oder ob der andere drauf rein faällt.

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