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Was passiert nach dem Tod? Welche Wege können Seelen nehmen, was davon können Sterbliche überhaupt wissen oder verstehen und welche Auswirkungen hat das Nachleben auf das Leben der Lebenden? Lohnt es sich, gut zu leben?
Wir versuchen, die Totenwelt zu verstehen und fragen uns, welche Rolle der Tod am Spieltisch hat.
Pingback: DSA Intime Podcast: Tod – Nuntiovolo.de
Hi, wie wäre es mit einer Folge über Hausregeln?
Mich würde interessieren ob ihr mit welchen spielt bzw. mit welchen.
Auch weglassen von Regeln zähle ich mal dazu.
Wow, was für eine Folge. Vielen Dank für die interessanten Anregungen. Da ihr immer recht breit durch ein großes Themengebiet durchrauscht und möglichst viel anzusprechen versucht (was durchaus positiv ist) und wir als Zuhörer leider nicht die Möglichlkeit haben uns direkt einzuschalten, empfinde ich es etwas schwierig meine Gedanken dazu stringent und leicht verständlich zusammenzufassen. Ich hoffe sehr das ihr das alles nicht als herumgemeckere anseht, denn so ist es auf gar keinen Fall gemeint 🙂
Zunächst empfinde ich es immer als schwierig Naturgesetze auf fiktionale Welten zu übertragen. Noch problematischer wird das Ganze, wenn es sich bei der fiktionalen Welt um eine nicht physisch definierte Sphäre handelt, wie die vierte eine ist. Es gibt also keinen Grund anzunehmen, dass der erste Hauptsatz der Thermodynamik Gültigkeit im Totenreich haben sollte und selbst wenn es so wäre, bezieht sich dieser nur auf geschlossene Systeme. Da die Seele aus der dritten Sphäre in die vierte kommt und von Rethon eventuell in die fünfte oder siebte weitergeleitet wird, ist hier kein geschlossenes System gegeben.
Kartografiert ist die vierte Sphäre auch nirgendwo und eine physische Darstellung scheitert bereits daran, dass eine Seele nicht über Augen, Ohren, Nasen, Zungen oder taktile Organe verfügt. Die Wahrnehmung von Borons Hallen findet überirdisch statt und meinem Verständnis nach ist der Versuch diese Wahrnehmung lebenden Wesen zu beschreiben ähnlich zielführend wie einem Blinden die Farbe grün zu beschreiben. Wer nicht selbst in der Lage ist die Erfahrung zu machen, wird sie nicht verstehen. Darüber hinaus wird es vermutlich nicht einmal Worte oder Bilder genug in der dritten Sphäre geben um die vierte angemessen zu beschrieben. Es handelt sich um eine völlig andere Welt. Jeder Besuch der Sphäre durch Magie oder Liturgie endet an der Eingangstür. Sich selbst darin umsehen fällt flach. Ein „Telefongespräch“ wie ihr euch das so vorstellt, halte ich weder für beabsichtigt, noch für innerweltlich realistisch. Ja, der Geist kann über sein Wissen und seine Erfahrungen aus seinem Leben „sprechen“. Erfahrungen aus dem Totenreich selbst werden aber vermutlich als dadaistische Gedichte Enden.
„Es strahlt dunkel durch von dem nach hin. Ahnend ist kein Hoch flach über dem Neben unter bei an allen nirgendwo…“
Wie die Seelenwaage – die übrigens wie Golgari dem Ägyptischen Totenglauben entnommen ist – genau funktioniert ist nicht genau festgelegt und lässt viel Spielraum. Wobei der Wiegeprozess selbst trivial ist und das Problem in der „Seelenmästung“ liegt. Wenn Seelen so wichtig für sie sind, warum sollten die Götter freiwillig darauf verzichten und sei es nur, dass sie nicht in die Hände der Konkurrenz fallen? Gibt es also ein Eichamt das über Göttern und Erzdämonen steht und die Regeln vorgibt? Warum sollten Götter freiwillig auf ihnen zugeteilte Seelen verzichten indem sie sie Abstempeln? und warum geben sie Menschen die Möglichkeit das mittels Anathema für sie zu übernehmen? Diese Liturgie stärkt Dämonen also im Namen der Götter?
Ich denke, dass all diese Gedanken für die meisten Aventurier irrelevant ist. Das Paradies ist gut und schön und die Niederhöllen sind das nicht, aber das Leben bietet erstmal genug Herausforderungen. Regelmäßig muss Essen auf den Tisch. Kranke Kinder sollen schnell wieder gesund werden. Das Handelsgut soll zu einem guten Preis verkauft werden. Dafür sollte bei der Herstellung desselben alles gut laufen. Zugefügtes Unrecht soll wieder Recht gemacht werden…
Es gibt genug Gründe um sich mit den Göttern gut zu stellen auch ohne an das Jenseits zu denken. Selbst Grabsegen haben einen direkten Vorteil für das eigene Leben. Ob der Nachbar in ein Paradies kommt mag dessen Problem sein, aber persönlich ist es schon ein gutes Gefühl sicher sein zu können, dass er auch tot bleibt.
Das soll erstmal genügen. Vielen Dank für eure Mühen. Ich bin gespannt was ihr euch für die große 100 vorgenommen habt ^^
Bis dahin alles Gute!
Hallo zusammen!
In meinem Verständnis haben die Geweihten direkten Kontakt zu ihrem jeweiligen Gott bzw. zu ihrer Göttin. Die wissen, was die Gottheit von ihnen will. Wenn sie nicht im Sinne der Gottheit handeln, steht irgendwann keine Karmaenergie mehr zur Verfügung.
Die Götter teilen sich auch sehr konkret den Geweihten mit. Der Unterschied zu unserem Alltag ist, dass in Aventurien die Götter tatsächlich existieren und nicht unbewiesen sind. Geister haben unerledigte Aufgaben, Untote sind niederhöllische Wesen.
Da die Götter nicht allmächtig sind und nur begrenzt Einfluss ausüben können, werden die meisten Seelen, die keinen direkten Kontakt zu einer Gottheit hatten, im Sinne einer Massenabfertigung von der Seelenwaage bewertet, ob sie für ein Paradies taugt oder noch ein bisschen über sich Nachdenken.
Körper müssen bestattet werden, um sie vor dem Einfluss Thargunitods zu bewahren. Ansonsten schafft man eine potentielle Pforte in die Niederhölle.
Aktuell spiele ich einen Druiden der sich dem Geist verschrieben hat. Für ihn ist die Seele eigentlich eine Verunreinigung welche sich an Ansammlungen des Element Geist klammert. Erst im Tode wird diese Verbindung langsam gelöst, wodurch der Geist wieder ein Teil der Welt werden kann. Ist sie das aber existiert man nicht mehr (daher die fehlende Erreichbarkeit mit dem Nekrophagia nach überschreiten der Wage). Dies passiert auch in der Seelenmühle allerdings geht dabei der Geist verloren was einer Schwächung Sumus gleichkommt.
Hallo, ich habe länger nicht bei euch vorbei geschaut, und mich sehr gefreut, dass ihr meinen Vorschlag aufgenommen habt. Demnächst werde ich natürlich noch die Folge „Seelen“ anhören, vielleicht dort dann ein etwas auführlicherer Kommentar, denn ich habe mich für ein Charakterkonzept etwas mit dem Thema beschäftigt. Für DSA5 erscheint ja demnächst der Quellenband „Körperlose Schrecken“, aber es gibt schon eine sehr gute kostenlose Alternative aus dem Scriptorium, nämlch „Aventurische Totengeister“, wenn ich noch mehr auf Richtung kosmologische Prinzipien eingeht, ist vielleicht „Magietheorie und Hellsicht“ und „Sein und Sphärenzeit“ etwas für euch, auch aus dem Scriptorium. Zufall aber Absicht, zum Glück lässt DSA bei diesen Thema noch genügend Leerstellen und Unklarheiten, die solche Diskussionen und spinnerte Abenteuer- und Charakterkonzepte zulassen 😉