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Wann immer Charaktere interagieren macht sich ein soziales Gefälle bemerkbar. Sei es durch Zuneigung, körperliche/geistige Überlegenheit oder gesellschaftliche Stellung, ob man zu seinem Gegenüber herauf oder hinab blickt, kann einen großen Unterschied machen. Inwiefern eine Hierarchie zwischen Charakteren bzw. zwischen Charakteren und ihrer Umwelt sinnvoll ist, wie diese dargestellt werden kann und wo der Reiz oder die Tücken liegen können, einen autoritären – oder unterwürfigen – Charakter zu spielen, darüber wollen wir uns heute unterhalten.
Für mich problematisch ist das Spieler gerne Autorität einfach nicht wahrnehmen.
Beispiel: Praioten sind Idioten und werden einfach nicht wahrgenommen.
Ich habe da aktuell eine entsprechende Spielsituation, wo sich manche unserer G7 Kampagne auf Aras de Mott wie die Axt im Walde verhalten.
Da halte ich aktuell sehr mit meinem Golgariten gegen indem ich ihn sehr untergeben darstelle.
Aber da ist eben das Problem das heutzutage Dinge hinterfragt werden, oder gesichtswahrendes nicht mehr als Option genommen.
Da wird argumentiert und nicht geschluckt.
Da das aber einfach in 99% aller Spieler so ist, verzichte ich als Meister darauf das durchzudrücken (mal 2 Tage in den Kerker). Besonders wenn der Spieler einen adligen, oder sonst wie gesonderten spielt (Elf, Zwerg). Und versuche da nur was hinzuarbeiten (so wie ich mit meinem Charakter nun ganz klar in die andere Richtung drücke).
Es wird ja sonst blöd wenn ich (um mal direkt hart zu werden) elfische Weltsicht ausspiele.
Die sind ja schneller aufgeknüpft als man „Lass die Finger davon!“ sagen kann.
@Stadtwachen: Ich habe erlebt das das dann gerne zu einem Gerechtigkeitsanflug der Gruppe führte. Das kann dann auch gerne mal eng werden….
@Sozialstatus:
Ich finde das der Sozialstatuswert (besonders so ab 8-10) ein sehr einfacher und klarer Indikator für den Status innerhalb des Adelsstandes ist.
Da steht der Graf unter dem Kaiser und wenn der Kaiser sich in eine Rüstung wirft und anonym an der Tjoste teilnimmt bist du dennoch in Schwierigkeiten wenn du ihn triffst/verletzt/tötest.
Innerhalb es Standes ist es ganz einfach ein Faktum das der Wert eines Menschen anhand seiner Geburt feststeht. Da gehts auf und abwärts abseits von einer Heirat nur sehr schwer.
Was das erkennen angeht würde ich jedoch nie Menschenkenntnis würfeln lassen.
Damit kann ich erkennen ob jemand lügt, oder betrunkener ist als er vorgibt, aber um einen Status einordnen zu können, würde ich immer Etikette oder ggfls Heraldik würfeln lassen. (Oder halt irgendwas in Richtung berühmte Persönlichkeiten).
Wenn der König in Lumpen sagt er sei der Penner Albert und hat im Krieg sein Augenlicht verloren und erbittet eine Milde gabe hilft Menschenkentnis festzustellen das er lügt.
Daraus ergibt sich aber nicht „Das ist der König“ sondern evtl eben auch „Dieser Penner ist gar nicht blind, für diese Lüge sollte er entsprechend bestraft werden – blendet ihn!“ =)
In Gruppen finde ich es auch klar das man durch „Verbrüderungsaktionen“ seine Autorität aufgibt, aber wenn ich auf dem Feld neben dem König lande und Seite an Seite kämpfe hilft mir das auch nix wenn ich nach gewonnener Schlacht ihn Duze.
Ich empfehle da die Unterhaltung der Königin (Cersei Baratheon geb Lannister) mit Petyr Baelish in Game of Thrones.
Der stellt verklausuliert aber klar dar, das er „weiß“ das ihr Sohn (der König) durch Inzucht mit ihrem Bruder entstand und demzufolge kein König ist.
Daruaf stellt er fest das Wissen Macht sei.
Dann befiehlt sie den Wachen (die zugegen sind und wissen was gerade gesprochen wurde)
sich umzudrehen, die Augen zu schließen, „auf einem Bein zu stehen“, und ihn zu töten.
Und als er beinahe seinen Kopf verloren hat pfeift Sie die Wachen zurück weil sie es sich anders überlegt hat.
Das ganze kommentiert Sie mit einem „Nicht Wissen ist Macht – MACHT ist MACHT!“
Auch für meine Rollenspielrunde gebe ich ihr da Recht =)
Es gibt eben Autorität als Selbstzweck (aus Macht die man nun mal hat -> Adel), aus Respekt (Händler, Krieger, Gelehrte), aus Angst (Magier) und eben einer Mischung aus allem (Geweihte, Glaubensbrüder etc pp).
Der Plural von Status ist Status mit langem u (U-Deklination)