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Zweifel, Kritik, konstantes Hinterfragen. Dafür steht nicht nur Nandus, sondern auch der DSA Intime Podcast. Hörerkritik hat bei uns eine lange Tradition und dieses Mal ist es unsere Hörerin Bine, die noch einige Kritikpunkte und Anmerkungen zu unserer vorletzten Folge mitbringt.
Pingback: Aus dem Limbus: Sterne tragen kurze Geschichten | Nandurion
Respekt! Wegen fehlendem Hintergrundwissen macht ihr eine Neuauflage zum Thema Nandus. Aber wer glaubt, dass ihr euch jetzt dafür ins Thema einlest, der hat seine Rechnung ohne euch gemacht. Ich hau mich weg! :o) So lustig!
Wo hat die liebe Biene euch den so ins Gericht genommen, dass ihr das Thema nochmal aufgreifen wolltet? Hier auf der Seite ist der Austausch mit der Community ja eher mau.
Hallo FRAZ,
wir haben das große Glück, dass wir befreundet sind und uns bisweilen im RL treffen. Dabei sprechen wir mitunter auch über DSA 😉
Als Ketzer, der das verbotene Wissen des Historica Aventurica gekostet hat, hier einmal in Kurzform das, was Laut dem Buch einen Gott in DSA ausmacht, und wie das zu Nandus passt:
(Achtung Spoiler)
Jede göttliche Wesenheit, sei es Praios, der Namenlose, Tairach oder Swafnir, besitzt Karma. Das, und ihre „unsterblichkeit“ zeichnen sie als Götter aus. Es gibt auch andere Unsterbliche, die kein Karma besitzen oder zu mindest mittlerweile nicht mehr – als Beispiel ist im Buch selbst die „Gigantin“ Chalwen genannt, die über die aventurische Vorzeit aus der Ich-perspektive erzählt (das ist echt ganz nett gemacht, finde ich).
Die Götter haben bereits sehr früh beschlossen, Dere nicht selbst zu betreten, weil das in den ersten Zeitaltern für sehr viel Chaos und Verwüstung gesorgt hat, deshalb können Götter nur durch die Verteilung ihrer Karmaenergie an Sterbliche, oder durch ihre Alveraniare (z.b. Praios‘ Greifen) in das Weltgeschehen eingreifen.
Der Knackpunkt mit der Karmaenergie ist, dass Götter diese zwar frei an Sterbliche verteilen können, die Götter selbst aber ihre Karma-reserven nur regenerieren können, wenn sie in Alveran herrschen. Wem das Privileg zuteil kommt, ein „alveranischer Gott“ zu sein, wird für jedes Zeitalter von neuem von Los (der Urmacht der Logik) beschlossen. In der Zwischenzeit zwischen Zeitaltern, dem sogenannten „Karmakorthäon“ kommt es deshalb bisweilen zu wüsten Kämpfen zwischen Göttern bzw. deren Anhängern, da sie um die begrenzten Plätze in Alveran kämpfen. Im letzten Zeitalter herrschten z.b. unsere Zwölfe in Alveran, und ich kenne mich mit DSA5 selbst nicht gut aus, aber es heißt, dass dort „neue Götter“ auftauchen. Wahrscheinlich ließe sich soetwas darauf zurückführen, dass sich diese „neuen Götter“ im bevorstehenden Karmakorthäon aus der Deckung wagen, um sich einen Platz in Alveran zu erstreiten.
Wem es nicht gelingt, einen Platz in Alveran zu erhaschen, regeneriert keine Karmareserven und muss aufpassen, dass er mit der ihm verbleibenden Energie gut haushält, denn ein Gott, der alle Karmaenergie vergeben oder verwendet hat, und keine mehr regenerieren kann, verliert jede Möglichkeit, das Weltgeschehen zu beeinflussen, Gläubige zu bekehren oder wieder einen Platz in Alveran zu erhaschen.
Ein Beispiel für einen Gott, der mal in Alveran herrschte und wahrscheinlich alles daran setzen würde, es wieder tun zu können ist, der Orkgott Tairach. Er herrschte statt Boron über mehrere Zeitalter als Totengott über die Seelen der verstorbenen, bis Boron ihn vor einigen Zeitaltern ablöste.
Durch diesen Umgang mit den Karmareserven versucht das HA auch zu erklären, warum „Halbgötter“, also solche Götter, die nicht herrschen, regeltechnisch nur 12 Karmapunkte an ihre Geweihten geben, statt den 24, die ein Geweihter der Zwölfe erhält. Sie wollen oder müssen einfach „besser haushalten“.
Laut HA stammen Götter übrigens auch nicht voneinander ab, sie sind eher als Urprinzipien zu verstehen, die es entweder immer schon gab, oder die sich erst mit der Zeit herauskristallisiert haben, sich verändern, verschmelzen oder aufteilen. Im Falle Nandus war es so, dass das Prinzip des Wissens an einem Punkt zwischen den Zeitaltern so allumfassend wurde, dass sich 2 Prinzipien daraus gebildet haben. Nandus ist laut HA also nicht tot, sondern in zwei neue Wesenheiten aufgegangen (eine Hesinde, eine später Iribaar).
Ich selbst nehme mir heraus, das HA eher als mögliche Hintergrunderklärung als Meister zu verwenden, und ignoriere es als Spieler eigentlich komplett. Die beschriebenen Definitionen und Geschichten erklären ziemlich gut, wie die Welt hinter dem tatsächlich bespielten Aventurien entstanden sein kann – dieses Wissen bringt einem nur nichts, wenn niemals ein SC mal herausfinden wird, dass es ein Zeitalter gab, in dem riesige Spinnen und Bienen die „herrschende Rasse“ waren (aus dieser Zeit stammt auch die „schwarmgöttin“ Mokoscha, an die beispielsweise die Norbarden noch glauben. Im Zeitalter der Insektenrassen war sie die Kriegsgöttin in Alveran, statt Rondra.)
Wenn ich mich falsch an Dinge erinnert habe, können andere Frevler des verbotenen Wissens mich gerne korrigieren, es ist schon 2 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich hoffe, ich konnte ein bisschen das Götterbild näherbringen, dass das HA aufbaut.
Liebe grüße und macht weiter so!
Ziemlich gut beschrieben. Noch ein paar weitere Punkte:
– Götter können ihr Karma nicht einfach so an „Geweihte“ verteilen. Dazu müssen Menschen erst mal geweiht werden, was aber nicht ohne eine gewisse Zeremonie funktioniert, die von den Menschen erstmal entwickelt werden muss. (Die Götter können mit Visionen usw… nur ihren Teil dazu beitragen, einen zweiten Schritt müssen die Menschen selbst machen). An diesem Punkt sind gerade die Brazoragh Anhänger und der Oberork.
Sie suchen nach der sogenannten Primärliturgie
– Der Namenlose hat einen Teil seiner Selbst in Alveran versteckt, deswegen bekommt er neben der Energie, die er vermutlich durch die Anbetung und Opfer der Anhänger bekommt, ständig weitere Energie
– Was das Wesen von Göttern angeht. Wahrscheinlich sind sie irgendetwas zwischen Person und Prinzip, zwischen Teilchen und Welle sozusagen. 😉
– Inwieweit das Anbeten an sich den Göttern hilft. Keine Ahnung.
– Was die Elfengötter angeht … hier kommt ja noch das Problem der Lichtwelt dazu … also Globule … es kann sein, dass sie in ihrer eigenen Welt noch wesentlich mächtiger sind und sich einfach zurück gezogen haben
-> Die Parallelen zwischen Borbarad, Nandus und dem Namenlosen die ihr im Podcast zieht finde ich super. Und auch die Idee mit dem Gast.
Ich kann mich was die Historia meinem Vorredner anschliessen. Ich finde sie ehrlich gesagt sehr gut gemacht. Viele Leute haben wegen ein paar Sätzen zum Dämonenfürsten (ein paar Sätze) ein Riesenproblem mit der HA.
Tolle Anmerkungen. War sehr interessant.
Danke für deine Mühe.
Die Historia ist so ein Band, der meiner Meinung nach die größte Schwachstelle von DSA so gut wie kaum ein anderes Buch aufzeigt: Es wird (scheinbar inkohärent) an einigen Stellen zu viel erklärt, was aber im Gesamtkontext zu unüberlegt wird, weil man versuch (nahezu) alles, was vorher geschrieben wurde gleich mit zu erklären, wohingegen andere Stellen komplett unerklärt bleiben. Man geht also punktuell sehr in die Tiefe. Da aber irgendwer anders zwei Jahre später an einem anderem Punkt sehr detailliert wird, hat man am Ende viele einzeln gut ausgearbeitete Punkte, die aber nicht sinnvoll verbunden sind.
Der Inhalt an sich ist nämlich meiner Meinung nach gar nicht übel und streckenweise sogar sehr interessant und anregend und ist deutlich besser, als es von vielen Fans gemacht wird.
Aber dann wirft man hier und da mal wieder etwas Myranor rein, was man auch gleich mit abfrühstücken will. Uthuria auch so ein wenig, das Riesland wird praktisch ignoriert. Der Fokus ist ganz klar Aventurien, was bei einer Historia Aventurica natürlich auch sehr verständlich ist. Da das Buch aber am Anfang eher wie eine allgemeine Weltenbeschreibung wirkt, fragt man sich dann schon häufig „Ja, und was machen die Millionen Riesländer jetzt? Beten da immer noch zig mal so viele Lebewesen den Namenlosen an?“ Aventurien wirkt dadurch eher wie eine seltsame Randnotiz von Dere, wo zufällig tatsächlich die Götter verehrt werden, die in Alveran sitzen.
Die Erklärung der Götter als pure Wesen der Ordnung finde ich übrigens per se sehr gut, da sie dadurch sowas wie „personifizierte“ Regeln sind. Komisch wird dabei wieder sowas wie „Warum gibt es den Himmelswolf Isegrimm und Kor, die eigentlich das gleiche bedienen?“ Vielleicht sind sie ja gleich, aber auch in der HA werden sie getrennt erwähnt. Da rettet man sich dann daraus, indem man Chalwen das erzählen lässt (wieder: Eigentlich eine sehr schöne Idee) und dadurch der Erzähler unzuverlässig genug für eigene Interpretation wird. Aber: Das ist eh alles Wissen, das kein sterbliches Wesen auf Dere im Ansatz besitzt. Es ist pure Meister/Metainformation. Warum muss die dann auch noch unzuverlässig sein?
Auch die ganze Sache mit den Primärliturgien wirkt doch sehr konstruiert. Das wiederum hat mit dem Konzept von Karma zu tun, das meiner Meinung nach auch nicht so ganz schlüssig ist. Als Physiker stelle ich mir da die Frage: Ist Karma eine Erhaltungsgröße (Wenn ja: Welche Symmetrie liegt zugrunde ;b)?
Ist Dere bzw. die Schöpfung ein geschlossenes System? Dies durch das unendliche Chaos wohl eher nicht. Die Seelen, der Nayrakisfunken, die Karmaenergie geht ja beim eingehen in die Niederhöllen verloren (manche sagen, aus diesen Fetzen Ordnung entstehen dann die (Erz)dämonen aus dem form- und ziellosen Chaos). Falls da also nichts nachkommt, müsste das Gesamtkarma ja stetig weniger werden.
Können Lebewesen durch ihr Handeln oder durch ihre Existenz alleine Karma mehren? Da langlebige Lebewesen ja angeblich „mächtigere“ Seelen haben, scheint dem so zu sein. Geht dieses dann beim Ableben an einen bestimmten Gott (bei Geweihten oder Heiligen wird es wohl so sein, siehe zwölfgöttliche Paradiese)? Oder sind Borons Hallen, wo alle Seelen hingehen, nur das Äquivalent der Seelenmühle für Alveran, wo die mickrigen Seelen zu reinem Karma verarbeitet und dieses dann nach Alveran verschifft wird?
Alles Fragen, die teilweise erklärt sind, aber teilweise auch nicht. Ein Recht unbefriedigender Zustand, da es sowohl Mystik als auch Logik Raum gibt, aber naturgemäß beidem nicht genug.
So, genug durch 15 Themen quer hindurch geschossen. Immerhin hat man etwas, über das man angeregt diskutieren kann 😉
Danke für den Podcast. Aber, Jungs … lest doch einfach mal die Historia
Es gibt ein geniales Abenteuer zu dem Thema – Demokratie, Namenloser, Nandus …
Es nennt sich das „Sibur-Gambit“. Ich glaube, ihr braucht eine dritte Folge 😉
Nurnoch 23 Folgen DSA Intime? Sapperlot, das sind dann ja nurnoch 6 Jahre!
Pingback: DSA Intime Podcast redet erneut über Nandus – Nuntiovolo.de
Frevel an den Göttern!
Die Historia ist nur die getarnte Version der Lobpreisungen des Namenlosen. Wer darin liest wird belogen, betrogen UND muss letztendlich dem Wahn und dessen Vorstellungen erliegen, dass das dort geschriebe wahr sein könnte.
Was es natürlich mit nichten ist!
Ich finde es ziemlich schwierig, wenn man die HA nicht gelesen hat, aber eine Rezension dazu mal vor ein paar Jahren. Wieso kommt man dann in einen Podcast und sagt Dinge, die IT komplett irrelevant sind.
Ich meine, du sagst es dann ja nach 15 Minuten rage selber, dass es IT keinen Unterschied macht und Nandus weiterhin Kind von Hesinde und Phex ist.
kritisch
Den Rest muss ich iwann nochmal hören, aber ich musste da erstmal ausmachen
Ich verstehe deine Kritik nicht wirklich, denn es gibt keine Richtlinien welche Werke man gelesen haben muss um sich äußern zu dürfen. Philipp und Florentin laden Gäste ein um mit ihnen zu diskutieren, fachzusimpeln und Gedankenkonstrukte zu bauen.
Es ging meines Erachtens in dem Podcast eher um Ergänzungen und Anmerkungen und ingame-Erfahrungen. Es muss ja keine Hate-Kritik sein, die alles widerlegt.
Es piept im Hintergrund!
Ist mir auch aufgefallen. War ein wenig störend. Findet man die Ursache?
Pingback: Aus dem Limbus: Ein Geburtstag und viele Gäste | Nandurion
Hallo ihr Lieben,
ich komme endlich mal dazu, mir diese Folge anzuhören und gleich nach den ersten paar Minuten frage ich micht: benutzt ihr gar nicht das Wiki-Aventurica für eure Recherchen? Da kann man wunderbar ablesen, wann was geretcont wurde, in welchem Zeitalter Nandus sich geteilt hat, was mit den beiden Teilen passiert ist usw. usw.
Außerdem müssen in dem Wiki immer alle Einträge mit Quellen belegt werden, die man dann für die weitere Recherche verwenden kann. Kann ich nur wärmstens empfehlen!