10 Gedanken zu „DSA36 DSA5 Beta

  1. Zu allererst: Mario darf gerne wiederkommen; Siggi ebenfalls. Vielleicht sollten die beiden einfach einen Podcast machen und euch dann einladen 😛 Auf jeden Fall habt ihr alle so schön unterschiedliche Sichtweisen auf DSA, dass sich immer Reibungspunkte ergeben und man Stoff zum Selberdenken bekommt.

    Ich empfinde DSA vom Regelsystem her als Problemlösersystem. Der Held, der die Probe schafft, die das Abenteuer voranbringt, ist im Glanzlicht. Der Held, der den krassesten Schaden im Kampf rausdrückt und sich mit den fiesesten Gegnern anlegt, wird nachher von den Barden besungen. Dazu kommen diese vielen Möglichkeiten zu optimieren.

    Man muss sich ja nur einmal ansehen was man mit Lehrmeistern und Gegenseitigem Lernen und Selbststudium und den daraus resultierenden Spaltenverschiebungen in Kombination mit den Kosten eines Lehrmeisters, aber begrenzten Geldmitteln, für ein komplexes mathematisches Problem aufstellen kann um den optimalen Pfad zu finden, für welche Stufenaufstiege man den Lehrmeister bezahlt etc. Das ist zugegebenermaßen ein sehr theoretisches Beispiel, das dadurch entschärft wird, dass man immer nur AP in Happen bekommt, aber die Grundproblematik bleibt vorhanden. Ihr habt selber angesprochen, dass man erst die Merkmalskenntnisse lernt bevor man Zauber lernt etc. Das sind alles Optimierungsschritte und Vorausplanungen, die in meinen Spielgruppen sehr häufig zu einem Wettrüsten geführt haben an dessen Ende häufig eine Menge Stress für Nix bei rumgekommen ist. Menschen mit denen man die abgefahrensten Erzählspiele spielen kann, in denen sie sich selbst ins Verderben reiten, wollen doch das beste aus ihrem Charakter herausholen und haben gerade bei DSA eben nicht das Interesse an einem Ungleichgewicht zwischen den Charakteren.

    DSA bietet einfach keine gute Grundlage um ungleichgewichtige Charaktere zu fördern und interessant zu gestalten. Da kommt es natürlich immer darauf an wie man spielt, aber das Regelsystem gibt ja trotzdem immer eine Grundfärbung an. Deswegen finde ich die Umstrukturierung der Talente insbesondere gut. Die Problemlösetalente, die den Charakter in Abenteuern nach vorne bringen, sind teuer geworden und die Flufftalente, die auch ab und an mal Relevanz haben können, sind eben günstiger. Die zusammengeschrumpfte Steigerungstabelle führt zu wesentlich weniger Komplexität und deswegen weniger Möglichkeit zum Wettrüsten. Für mich eigentlich sehr angenehm, aber andererseits zähle ich mich auch nicht mehr zur Zielgruppe von DSA, deswegen weiß ich nicht, ob es so eine gute Entscheidung für die Mehrheit der Spieler ist.

    Wenn es euch komisch vorkommt, dass ein Handwerker am Ende zu viele Abenteuerpunkte in Vorteile stecken kann, dann schaut euch mal den Streuner an. Der hat am Ende kaum noch was übrig, aber dafür ist er auch für den typischen DSA-Plot wesentlich nützlicher – kann ihn vielleicht sogar allein lösen. Die 300 AP, die der Handwerker dann in Vorteile gesteckt hat, die seinen talenterfahreneren Kammerdaten fehlen, hat er übrigens nicht nach einem Abenteuer wieder drin und damit sein Defizit an AP ausgeglichen. Wenn ihr euch mal die Betaabenteuer anseht, werdet ihr feststellen, dass man jetzt nur noch 45 AP (Quelle des Nagrach) pro gespielten Abenteuer bekommen soll. Das finde ich viel frustrierender. Die Charakterentwicklung steht in einem sehr unbefriedigenden Verhältnis zum Startkapital eines Helden.

    DSA 5 ist irgendwie entschlackt worden und es gibt gute neue Ideen, die ihr auch schon alle angesprochen habt. Aber trotzdem fühlt es sich irgendwie auch nur wie die Ruhe vor einem Sturm an. Wenn die Expertenregeln erscheinen, kann alles wieder uninteressante Komplexität erhalten, die wenig Tiefe bringt. Die Verhältnismäßigkeit zwischen Talentkosten und Vorteilen und Nachteilen fühlen sich total falsch an. Mich wird es nicht zum DSA-Regelsystem zurückführen und mein Herz erobern. Dafür bleibt mir mein geliebtes Aventurien, über das ihr ja zum Glück auch viel häufiger redet 🙂

  2. Also bei mir haben die AP vorn und hinten nicht gereicht, um einen nachteilslosen Charakter zu bauen. Ich habe das „Erfahren“ Paket genommen, meine 100 Eigenschaftspunkte ausgekostet und eine Kopfgeldjägerin (Kosten: 1350 AP soweit ich weiß) gebaut.
    250 AP im Minus.
    Dann nach Nachteilen gesucht, den Charakter psychisch und physisch komplett zerstört und hatte immer noch über 100 AP Schulden.
    Wenn ich für einen Punkt in einer Eigenschaft 40 AP bezahle und für einen Punkt Jähzorn 1AP zurückbekomme, ist da doch was falsch.
    Um meinen Mut um eins zu steigern, müsste der Charakter also jeden verprügeln, der sie schief anschaut, beim Anblick von Gold einen Orgasmus bekommen, schlafwandeln und farbenblind sein.
    Und das für 40AP!
    Ich habe diesen Charakter nicht weitergebaut.

    Meiner Meinung nach muss unbedingt auf dem Gebiet der Vor-und Nachteile was gemacht werden, weil wenn der eine noch 300 AP übrig hat und der andere 300 AP im minus ist, läuft da was falsch. vor allem, wenn die Kosten der Vor-und Nachteile nicht in Relation zu den anderen Kosten stehen.

    Was ich zwar nachvollziehen kann, aber schade finde, ist, dass die Kulturen einfach so da sind und nichts bringen und nichts kosten. Natürlich gibt das einem mehr Freiheit in der Charaktergestaltung, aber wenn zum Beispiel bei den Professionen schon TaWs von 10 mitgekauft werden, dann ist das mit der freien Gestaltungsmöglichkeit auch wieder vorbei.
    Ich freue mich bei einem Jäger auch über TaW 5 in Fährtensuchen, wenn die Profession dann 100 AP weniger kostet.

    Ansonsten kann ich mich mit meiner Meinung den Podcastern anschließen und ich freue mich auf eine verbesserte Version des Beta-Regelwerks.

    Loretta

    • Die Professionen sind ja nur Vorschläge der Redaktion um dir etwas Arbeit abzunehmen. Es gibt keine Regel, die dir verbietet Talente aus dem Professionspaket zu senken um mehr Abenteuerpunkte für andere Dinge zu haben. Da es keine Paketrabatte gibt, ist das problemlos möglich.

      Aber ich weiß was du meinst. *seufz* Vor allem die dummen Nachteile wie Nasebohren und Schmatzen für jeweils 1 AP, aber man darf nur 3 maximal nehmen und und und… Das ist doch auch einfach verschwendeter Platz im Regelwerk.

  3. Ich habe es nicht geschafft, diese Folge fertigzuhören, obwohl mich das Thema sehr interessiert und ich euren Gesprächen immer gerne lausche. Doch diesmal war die Aufnahme _viel zu leise_. Wennn ich sie zu einer annehmbaren Lautstärk hochdrehte, wurden die Nebengeräusche für mich unerträglich.
    Bei anderen Podcasts normalisiere ich die Folgen einfach selbst (und komprimiere bei Bedarf auch). Aber eure MP3s kann mein Bearbeitungsprogramm selbstsamerweise nicht laden, weshalb das nicht ging. Ich würde mich freuen, wenn ihr die Datei normalisieren und nochmals hochladen könntet. Vielen Dank!

  4. Ein paar Zeilen zum Thema „Balancing“. Auch wenn ein Ritter oder Rondra Geweihter mächtiger sind als der Bettler einer Großstadt und damit nicht gebalanced, müssen dies Charaktere schon sein. Spielt also jemand einen Bettler in einer Gruppe voller Magier und Ritter, so handelt es sich bei dem Bettler mit sicherheit um einen besonderen Schützling der Götter, da ja aus dem Bettler ein Held werden soll.
    Zudem wollen nur wenige Spieler einen schwächeren Charakter gern spielen. Etwas schwächer mag in Ordnung sein, denn wahre Balance wird es nicht geben können, aber einen deutlichen Unterschied will keiner. Sonst würde es ja auch keine Stufenanstiege geben! Wer möchte über einen längeren Zeitraum schon einen Charakter spielen, der sich langsam auf das Startniveau der anderen hinerarbeitet, während diese wirklich krasse Drachentöter werden. Inhaltlich ist es natürlich wenig Sinnvoll, wenn ein Bettler mit einem Ritter durch die Gegend zieht.

    Wenn also ein Ritter per se besser ist als ein Bettler, dann muss um zu Gewährleisten, dass beide Spieler etwa gleichstarke Charaktere haben und keiner benachteiligt ist, der Basischarakter – also der Mensch ohne Profession – des Bettlers von den Göttern mit allerlei Vorteilen bedacht sein.

    Nehmen wir mal als Beispiel einen Magier und einen Streuner. Der Magier hat durch Profession und Geburt die Fähigkeit etwas übernatürliches Durchzuführen. Zudem ist er gesellschaftlich Gebildet und verfügt über großes Wissen in den Bereichen Wissenschaft und Geschichte. Der Streuner ist ein lebenslustiger Mensch und ungebunden, also frei.

    Steckt man nun zwei gleiche Menschen in die Rolle des Magiers bzw. Streuners, so kann der Magier viel mehr als der Streuner. Und jeder würde lieber einen Magier spielen. Um das auszugleichen geht man hin und erlaubt dem Spieler des Streuners seinen Charakter aufzubessern, indem man ihm Abenteuerpunkte zum Steigern der Kletterfähigkeit und anderer interessanter Fertigkeiten gibt. Zudem erlaubt man ihm sich zusätzliche Vorteile zu verschaffen. Am Ende hat man zwei gleichwertige Charaktere, die in ihren Spezialgebieten gut sind und sich gut ergänzen. Aber der eigentliche Mensch ohne die Fertigekeiten der Profession ist dann nicht gebalanced, weil nämlich der Streuner mehr Erfahrung (Talente) und Vorteile hat als die Basis hinter dem Magier.
    Im Spiel gehört aber alles zusammen, denn der Magier inkl. aller Dinge und Streuner inkl. aller Dinge sollen gleichwertig sein, damit es beiden Spielern Spaß macht und man nachher nicht nur Spielergruppen aus den ewig gleichen Professionen am Spieltisch hat. Wozu gibt es 30 Professionen, wenn die Spieler immer wieder die gleichen nehmen?

    • Buddler,
      du kannst aber nicht nur von deiner Sichtweise auf das, wie es sein soll, ausgehen. Nunja… Du kannst schon, aber es ist eben nur deine Sichtweise.
      In den großen DSA-Foren gibt es zahllose Threads über genau dieses Thema. Und es kommt in der Regel heraus, dass es grob zwei unterschiedliche Sichtweisen auf ein solches Rollenspiel gibt.

      Es gibt die Gamisten, die – wie du – ausgeglichene Helden wollen. Der Spielerbettler soll dem Spielergeweihten in einer abstrakten Wertigkeit angeglichen sein. Das hat natürlich nichts mit dem Bettler an sich zu tun, nur mit dem Spielerbettler.

      Es gibt aber auch Simulationisten, die – wie das Intime-Team offenbar – die Stimmigkeit des Hintergrundes auch in Spielerhelden finden wollen. Hier soll der Spielerbettler nicht dem Spielergeweihten angeglichen sein.

      Das sind die beiden Extreme, ich z.B. bin ein Mittelding und auch das Regelsystem ist eine Mischung. Wir haben die krassen Vorteile eines Gildenmagiers, aber der Bettler ist doch nicht nur ein Bettler – Es ist ein besserer Bettler. Das Problem bei einem solchen Kompromiss ist m.E., dass beide Seiten etwas zu meckern haben. Der wohl beste Vorschlag wäre meiner Meinung nach, möglichst ausgeglichene Helden in der Generierung zu machen und für Simulationisten eine Tabelle beizufügen, in der man ablesen kann, welchem Charakter hintergrundsgemäß welche AP-Summe zu geben wäre, um ihn wieder abzuheben…. Das System bisher ist aber eben eine Mischform und auch das 5er ändert das nur bedingt.

      Zum Rest:

      Ich habe schon länger einen sehr bösartigen Verdacht, der aber wohl von einigen Leuten geteilt wird. Auf der RPC in Köln 2014 hat er sich dann endgültig gefestigt und ist der Überzeugung gewichen: Es ist Geldmacherei.

      Es sind neue Regionalbände geplant!
      Es sind Neuschreibung von Abenteuern geplant!

      Wirft man einen Blick auf die „To do List“ von Ulisses, dann bekommt man Gänsehaut, aus was sie alles Geld machen wollen. Das Highlight wird m.E. eine DSA-Bibliographie werden, die man für 25-35 € wird kaufen können, um dann den Weg zum PC (Wiki Aventurica – Publikationen) zu sparen…

      Die Regionalbände sind teilweise recht neu. Die Quellenbände sind teilweise sehr neu. Die Meisterpersonenbände sind sehr sehr neu, die Vademecum-Reihe ist noch nicht beendet. Auf der letzten Messe sprachen sie von „Hochelfen-Box“ und ähnlichem. Auf meine Frage, wie man ältere Regionalbände aktuell bekommen könnte (die Zeit läuft weiter) kam nicht die Antwort „Wir machen DSA5 und machen XX neue Regionalbände!“. Es kam die Antwort „Dafür haben wir die Jahrbücher!“.
      Nunja, jetzt haben sie beides.
      Mit der Notwendigkeit eines neuen Systems hat das m.E. kaum etwas zu tun (das sieht man am Beta-Regelwerk).
      Keine der Änderungen ist so groß, dass man DSA5 benötigt. Bücher wie „Regelerweiterung Talentsystem“ oder „Regelerweiterung Meucheln, Reiterkampf und Schlagmichtot“ wären im 4.1 System deutlich sinnvoller gewesen. Publizieren könnten sie auch so, nur eben nicht alle Regionen noch einmal.

  5. Sehr süß, habe gerade die Stelle gehört in der gesagt wurde, dass es jemandem ein Graus wäre wenn der Gildenmagier nicht mehr frei durch alle Repräsentationen schleichen kann. Dazu sage ich im Gegenteil zu dieser Aussage: DANKE! Der Gildenmagier mit vielen AP war einfach die eierlegende-Wollmilchsau die magisch einfach alles konnte. Sogar die Spezialitäten anderer Repräsentationen konnte der Gildenmagier besser. LANGWEILIG! Und gleichzeitig total zerstörerisch für die anderen Magiebegabten. Warum sollte man sich den „härteren“ Regeln anderer Repräsentationen beugen wenn der Magier immer der „Easy Way Out“ ist. Als Spielerin einer Hexe habe ich mich z. B. immer gefragt warum Hexen angeblich die totalen Meister des „Verwandlung beenden“ sein sollen wenn man den Spruch eigentlich nur mit dem „Analys“ richtig einsetzten kannst. Der Analys der ein absoluten Mag. Zauber ist. Wo ist da die Fairness. Ich finde die Tendenz den Magier stärker einzuschränken sehr gut.

    Ich bin noch nicht soweit im Lesen der Beta aber die Änderungen in dem karmalen Zweig sehr gut. Und für die SO’s für die profanen Charakteren sag ich nur: Daumen hoch, mehr davon.

  6. Ich hab ja gehört, dass der Mario eigentlich Alexander heist. Eine Verscorung der anderen beiden um den Ruhm nicht teilen zu müssen?

    • Also ich glaube, dass das ein Gerücht ist, Xeribolus.
      Warum sollten die jemanden falsch nennen? Vollkommener Unfug. Alexander? Pah! Wer heißt denn heute noch so? Das war ja schon 333 v.Chr. Sowas von out.

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