DSA35 Phex

Phex, der Gott des Streits, wenn es nach dieser Folge geht, in der wir uns nicht einigen können, wie geheim die Phexkirche agiert und inwieweit sie weltliche Aufgaben übernimmt. Außerdem diskutieren wir die Rolle des Zufalls, die Grenzen des Ehrenkodex eines Diebes, das Nord-Süd Gefälle und was der Listige eigentlich mit Magie am Hut hat…

16 Gedanken zu „DSA35 Phex

  1. Ihr habt euch während der Episode auf ein sehr eindimensionales Bild von Phex hinbewegt. Er ist aber eben nicht nur der Gott der Coolness. Wenn man sich mal den Teil im Wege der Götter für den eiligen Leser anschaut, dann ist er sogar überhaupt nicht der Gott der Coolness. Eigenverantwortlichkeit, Humor und die Selbstverständnis als Individuum sind Aspekte von Phex und ich habe ihn natürlich auch hauptsächlich als den Gott der große Meisterstücke des Betrugs und Diebstahls im erlebt, aber das ist ja auch die Seite, die man als Spieler erlebt, weil sie die buntesten Geschichten mit sich bringt. Ich sehe keinen Grund, warum es nicht aus Geweihte des Phex geben sollte, die andere seiner Aspekte – zum Beispiel den Handel – in den Vordergrund stellen und wie Phillip das stets beschrieben hat sich auch mal um die Organisation und Bewahrung der Händler in einer Gemeinde kümmern können.

    Das würde auch erklären, warum es eine Stadt gibt in der alle Ämter ausgelost werden, denn dort haben die Bewohner einfach einen Aspekt des Gottes sehr übertrieben in den Vordergrund gestellt. Ähnlich würde ich zum Beispiel den Lowanger Dualismus sehen, der Praios als einzigen Gott beinhaltet. Auch hier wurde ein Aspekt (Herrschaft) des Gottes ad absurdum geführt und das gehört doch einfach zu einer lebendigen Glaubensgemeinschaft dazu, das sich verschiedene Leute mit verschiedenen Aspekten beschäftigen und einige auch mal über die Stränge schlagen.

    Da fand ich es dann auch schade, dass ihr einfach so über die Existenz von offenen Phextempeln hinweggeganen seid. Gerade die Existenz und ausführliche Erwähnung derselbigen zeigt doch, wie Phex als Gott der Händler funktionieren kann. Das sind dann Dinge, die vermutlich nur ein geringer Teil als Spieler erleben möchte, aber sie sind doch Teil der aventurischen Realität.

    Genug gemosert: Ich mag euren Podcast sehr, weil er mir eigentlich immer noch andere Blickwinkel auf Aventurien bietet über die ich noch gar nicht nachgedacht habe. Weiter so 😉

    Ich selbst hatte bisher eine große Geschichte zusammen mit einer Phexgeweihte. In dem Fall war ich Spielleiter einer großen Kampagne und die Geweihte hat wegen des Heimlichkeitsaspekts tatsächlich sehr selten ihre Fähigkeiten als Götterdienerin eingesetzt. Trotzdem schwang die Überzeugung, das Beste aus den anderen Menschen herauszulocken, stets mit den Handlungen der Geweihten mit. Also hat es schon einen Unterschied gemacht, ob sie nun eine einfache Betrügerin oder eben eine phexgeweihte Betrügerin war. Eine solche Spielweise ist aber eigentlich nur in langen Kampagnen erbaulich, da man nur selten große Momente als Diener des Phex erlebt, die dann aber richtig auskosten kann und sich daran erinnert.

    Sie hat sogar die Gelgenheit gehabt eine Intrige zu spinnen und damit den Weg der Spielhandlung gelenkt. Natürlich muss sich die Spielgruppe und die Leitung darauf einlassen und generell einen Spielstil bevorzugen, der auch größere Beeinflussung der Spielrichtung durch die Spieler vorsieht. Dabei kam es dann am dazu, dass die gesamte Gruppe sich mit der phexgefälligen Kusliker Unterwelt und einem Teil der adligen Obrigkeit zusammengetan hat um den nicht-phexgefälligen (innoffiziell in Aventurien beheimateten) Unterweltboss zu stürzen und sein Regime durch ein phexgefälligeres zu ersetzen. Gab große Momente und hätte ohne die Inspiration des Phexglaubens so nie stattgefunden.

    Während die Diener anderer Götter dauerhaft von der karmalen Aura umgeben sind, trifft das bei den Phexgeweihten wohl nur auf die Händler zu. Die anderen strahlen kurz und intensiv. Den Mittelpunkt bilden vielleicht diejenigen, die als Knotenpunkt in der Schattenwelt existieren und Informationen und Gefälligkeiten für die Unterwelt oder die Spionagewelt verschieben. Die sind auch nicht so allgegenwärtig, aber trotzdem konsistent in ihrem Tun.

    Leider gegen Ende etwas ungeordnete Gedanken, aber ich bekomme es gerade nicht besser auf die Reihe.

  2. Ich bin der Meinung, dass Phexgeweihte nicht zwingend cool sein müssen. Der tulamidische Phexgeweihte vielleicht, weil dort einfach das Lebensgefühl der Phexkirche anders ist, lockerer ud mehr auf den Spaßfaktor bedacht ist.
    Wenn jeder Phexgeweihte cool sein muss, warum gibt es dann so viele offene Phexgeweihte, die Handel segnen (der Große Eidsegen ist einer DER hochstufigen Segen, die ein Phexgeweihter von Anfang an hat). Das ist die Phexkirche der Bevölkerung, die Phexkirche, die von der Obrigkeit akzeptiert wird, weil sie nützlich ist. Der Stadtherr muss sich nicht um den Handel in der Stadt kümmern, wenn er einen Phextempel hat, der sich offen um den Handel kümmert. Kein Hauch von Coolness, aber meiner Meinung nach die Phexkirche, wie sie der normale Aventurier kennt.
    Ich denke, es gibt eben diese zwei Typen von Phexgeweihten, wie Philipp gesagt hat: die geheimen Sneaker und die offenen Handelssegner.
    Rückenstärkung für Philipp, ganz meine Meinung. Ich finde, Tini sieht das zu sehr genormt.

    Zum Thema „jeder Phexgeweihte ist Idealist“: Ich würde eher sagen, Phexgeweihte sind eher Pragmatiker als Idealisten. Ohne die nötige Dosis an Realismus und Pragmatismus würde ein Phexgeweihter untergehen, weil er die normale Situation und seine Stellung in der Situation nicht richtig einschätzen kann.

    Das zu meiner Meinung, aber da scheiden sich offensichtlich die Geister.

  3. Noch habe ich nicht den ganzen Podcast gehört, aber bevor ich meine ersten Gedanken vergesse, bringe ich sie lieber schon jetzt an. Im Podcast kommt es so rüber, as dass Phex-Geweihte eigentlich nur Diebe sind. Vielleicht liegt diese Einschätzung daran, dass gerade dieser Aspekt sehr stark dem typischen Abenteurer entspricht. In Wirklichkeit dürfte der Handelsaspekt in der normalen Bevölkerung überwiegen. Dabei bieten die Geweihten ihre Dienste des Eidsegens gegen Bezahlung an. Außerdem kann jeder Händler Glück mittels „Glückssegen“ erbitten. Dadurch, dass Handel einen wesentlichen Aspekt der normalen Welt darstellt, haben die Geweihten und deren Kirche natürlich eine sehr wichtige Rolle im Leben. Auf der anderen Seite dient die Kirche als Agentur für Informationen. Hier gehen Menschen hin, die Geheimnisse anderer für ihr Geschäft ausnutzen wollen. Natürlich bietet die Kirche gegen einen Obolus dies auch an. Und obwohl einige Tempel öffentlich sind, gilt dies weder für die Geweihten, noch die Gläubigen, denn oftmals tragen alle Masken um ihre Identität geheim zu halten. Auch darf man nicht vergessen, dass Phex die göttliche Entität für Glück ist und jeder Mensch Glück braucht! Allein schon deshalb hat die Kirche eine große Gemeinde von Gläubigen. Ein Punkt, der den Handelsaspekt sehr deutlich betont ist die Aranische Händlergilde Mada Basari, der mit der ehemaligen Fürstin Sybia eine Phex Geweihte vorsteht.

    Phex als Gott der Diebe und Gauner ist deutlich geringer anzusehen, als Phex als Gott des Handels und Glücks.

  4. Hach, Phex. Ist für mich neben Praios und Tsa ganz klar der spannendste Gott. Vielen Dank für euren spannenden Podcast! Ich hab‘ noch ein paar Dinge, die ich loswerden möchte:

    – Ich glaube, „außeraventurisch“ ist Phex die Legitimation dafür, den Archetypen des Gentleman-Gauners in Aventurien einführen zu können. So sehe ich die meisten Phexgeweihten auch im Gegenzug zu normalen Dieben und Betrügern und da kommen mMn die Ideen der „Coolness“ bzw. des Herausforderungensuchens her. Wenn ich mich mal abseits von DSA umschaue, ist Locke Lamora immer so *das* Beispiel eines Phex-Geweihten, das mir als erstes einfällt.

    – Phex ist ein Gott, der sich unglaublich gern streitet: Magie, Glück, Handel, List, Freiheit, Humor, Geheimnisse – der will ja alles! Für mich ist Phex als Gottheit sehr eng mit dem irdischen Archetypen des Tricksters verwandt. Die englisch Wiki sagt dazu: „The trickster deity breaks the rules of the gods or nature, sometimes maliciously (for example, Loki) but usually with ultimately positive effects (though the trickster’s initial intentions may have been either positive or negative). Often, the bending/breaking of rules takes the form of tricks (e.g. Eris) or thievery. Tricksters can be cunning or foolish or both; they are often funny even when considered sacred or performing important cultural tasks.“ (Mehr hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Trickster) Und das tut der Trickster manchmal, um seine spontanen Bedürfnisse zu befriedigen (zB Koyote), oder aber aus Liebe zu den Menschen (zB Prometheus). Phex ist für mich ein Gott, der die Menschen *liebt*, wie es keiner der anderen tut, und sie dazu bringen will, über sich hinaus zu wachsen. Phex steht für mich für das Denken neuer Gedanken, das Beschreiten neuer Wege – ja, das tun Hesinde und Tsa auch, aber sie tun es auf andere Weise. Phex glaubt an die Menschen und will aus ihnen die Diamenten machen, die er in ihnen sieht. Und wie ein guter Lehrer will er sie anstubsen, auf den richtigen Weg führen, und dabei ihre Hand loslassen, damit sie sich selbst auf diesem Weg zurecht finden.

    – Die zweite irdische Parallele, die ich sofort sehe, ist die zum philosophischen Liberalismus. Freiheit des Individuums? Freiheit des Handelns? Überwinden tradierter Herrschaft? In meinen Augen ist es Aufgabe der Phexkirche ihre Gläubigen zu aufgeklärten Menschen zu erziehen, die selbstständig Entscheidungen treffen können und die Verantwortung für ihr Leben selbst in der Hand halten. Deswegen schätzen Phexgeweihte auch Bettler nicht, die sich (aus Sicht der Kirche) ihr Dasein „schmarotzen“. Ein jeder ist seines Glückes und Schicksals Schmied, er kann es jederzeit ändern, von heute auf morgen ein neues Leben beginnen, und wer das nicht tut, muss entweder sachte auf den richtigen Weg gebracht werden oder ist verloren.

    – Spannend ist auch der Kontrast zwischen Phex und Praios, habt ihr ja auch schon angesprochen. Praios sagt, es gibt eine ewige Wahrheit, aber selbst seine Geweihten erfahren sie nicht. Phex hingegen sagt, dass nichts wahr ist und jeder seine eigene Wahrheit schaffen soll. Wunderbarer Reibungspunkt abseits von den guten Richtern und den bösen Dieben.

    – Ein Punkt, den ihr ganz unterlassen habt ist die Seelsorge in der Unterwelt. Hier ist die Phexkirche mMn durchaus (wie auch immer) organisiert und versucht die diebischen Taten ihrem Herren gefällig zu gestalten. In der Garethbox bspw. finden sich ja einige Hinweise zur Zusammenarbeit der Phexkirche mit der phexgefälligen Alten Gilde bzw. den anderen Banden. Dabei glaube ich aber auch, dass die Phexkirche v.a. eine städtische Kirche ist, die einfachen Leute in der Stadt (insbesondere die Unterwelt) werden durchaus mal was mit Phexgeweihten zu tun haben, die einfachen Leute vom Land weniger.

    – Zuletzt glaube ich, dass man gut einen Phexgeweihten spielen kann, wenn man sich als Spieler bewusst macht, dass man die Spielabende nicht zur Solo-Show seines coolen Phexgeweihten machen will. Ich habe zB, als ich eine phexgeweihte Betrügerin gespielt habe, immer mal wieder vorgeschlagen, einen anderen Weg als den offensichtlichen einzuschlagen, um an Informationen zu kommen. Wir wollen wissen, was der fiese al’anfanische Händler plant? Nun, dann nutzen wir doch die Gelegenheit, dass er in ein paar Wochen eine große Feier schmeist und schleusen uns während der Feier als Angestellte in sein Haus, um uns umschauen zu können. Wir wollen den bösen Schwarzmagier im Heerlager des Feindes gefangen nehmen, weil das ein gefährlicher Paktierer ist, der den Heerführer beeinflusst? Nun, dann gehen wir doch als einfache Soldaten ins Heerlager, streuen des Nachts Hinweise, die abergläubische Soldaten als finstere Omen deuten können, schleusen unsere Betrügerin als Hellseherin in den Heertross ein, die den einfachen Soldaten Mittelchen verkaufen kann, die gegen die bösen Zeichen helfen, bis einige der Offiziere auf die Hellseherin aufmerksam werden und sie so als Autorität wider das Böse Zugang zum inneren Kreis der Armee bekommt? Klar hätten wir uns auch einfach reinschleichen und den Paktierer mit einem Odem enttarnen und anschließend angreifen können, aber ist das nicht eine viel buntere Geschichte? Ich will sagen: Wenn sich Spieler und SL darauf einlassen, können Phexgeweihte eine große Bereicherung für die Gruppe sein, wenn ihre Berufung einen Einfluss auf das Gruppenspiel hat und nicht nur im stillen Kämmerlein abgehandelt wird, während die Gruppe nebenbei einschläft. Selbst innerhalb der Gruppe konnte meine Geweihte den Glauben (unauffällig) verbreiten, indem sie eher auf waghalsige und phexgefällige Vorschläge der Gruppenmitglieder eingegangen ist als auf stumpfe und brutale Methoden. Auch das Prinzip, die Wahrheit erkennen zu wollen und die einfache, oberflächliche Wahrheit immer wieder hinterfragen zu wollen ist ein Prinzip, das in vielen Szenarios bereichernd sein kann.

  5. Mittlerweile habe ich den Podcast zu Ende gehört und kann noch ein paar letzte Kommentare loswerden. Ich bin etwas irritiert über die häufige Verwendung des Wortes „cool“. Warum muss alles immer cool sein? Vor allem, da „cool“ doch erst durch die persönliche Sichtweise definiert wird und man somit garnicht allgemein sagen kann, das eine Handlung „cool“ ist. Aber vielleicht ist diese Ansicht auch nur unserem Altersunterschied geschuldet …

    Ihr diskutiert sehr lange über das Sprichwort „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Phex!“ im Zusammenhang mit Glück und stellt fest, dass sie für Euch nicht zusammen passen. Ich denke hingegen schon, dass gerade diese beiden Aspekte sehr intensiv miteinander in Verbindung stehen. „Hilf Dir selbst…“ bedeutet für mich, dass man sich nicht auf andere verlassen soll. Man soll nicht darauf vertrauen, dass andere Personen für einen selbst die Arbeit machen oder einem das Hindernis aus dem Weg räumen. Stellt der Auftraggeber die Anforderung einen Brief zu beschaffem, so soll man nicht herumjammern, dass es nicht zu schaffen ist oder man die Arbeit deligieren und sich denken „das schaffe ich nie, bitte beauftrage jemand anderen“. Nein, es ist das, was jedes Elternteil und jeder Lehrer seinem Schutzbefohlenen auf den Weg gibt: „Das schaffst Du schon!“ Und was braucht man, wenn man nicht der Beste in dem ist, was man dann machen muss? Man benötigt Glück! Und was ist Phex anderes als Glück? Man könnte den Spruch also etwas anders formulieren und er passt wunderbar in unsere Welt: „Versuche es selbst und das Glück wird dir treu sein!“ Mit anderen Worten: „Sei optimistisch!“

    Nun ein paar Gedanken zur Chorhoper Lotterie. Dieses Konzept ist garnicht so weit von unserer Welt entfernt. Seht Euch mal unsere stetig wechselnde Bundesregierung an. In der einen Regierungsperiode ist Ursula von der Leyen als Familienministerin tätig und wechselt dann zum Minstierium für Arbeit und Soziales um schließlich Verteidigungsministerin zu sein. Hier macht eine Person das, was ihr zugewiesen wird. Eigentlich sollte sie Gesundheitsministerin werden, doch dann wurde es ein anderer und man fand etwas komplett anderes für sie … klingt fast nach Lotterie.

    Phex als Gott der Diebe. Phex steht nicht für die Diebe, sondern für Eigenschaften. List, Tücke, Heimlichkeit im Sinne von „nicht offensichtlich“. Dies sind Eigenschaften, die Händlern nützen und so beten viele von Ihnen Phex an, ergo ist er der Gott der Händler, weil Händler ihn verehren und nicht weil er für sie steht. Genauso verhält es sich mit den Dieben und Gaunern. Auch sie vertrauen auf die Eigenschaften, die Phex repräsentiert und deswegen verehren viele von ihnen Phex und somit hat er seinen Ruf als Gott der Händler und Diebe.

  6. Schön, dass ihr dem weltnäheren und offeneren Bild Phex alle zustimmt und wenn ich jetzt eure Kommentare so lese tut es mir fast leid, dass wir uns mit der Grundlagendiskussion in der Folge aufhalten.
    Also, ein großes Kompliment an euch Kommentatoren, die den Podcast dieses mal aus meiner Sicht wirklich vervollständig.

    Philipp

  7. Ich habe den podcast auch noch nicht zuende gehört, muss allerdings auch schon zur Tastatur greifen und den anderen Kommentierenden zustimmen: Was Phex hauptsächlich in der Bevölkerung verankert ist der Handelsaspekt. Märkte organisieren und supervidieren war in unserem Mittelalter ein großer Aufgabenbereich, den ein Vogt oder Ähnliches bestritten hat. In Aventurien ist das mMn eine Sache die – je nach Stadt udn wichtigkeit des dort befindlichen Phextempels – von der Phexkirche bestritten werden kann. Mittelalterliche Städte waren stark reglementiert und protektionistisch was ihre Gaffeln und Gilden anging und deren Handel, ja selbst Zölle (die zum Protektionismus gehören) würde ich zum Phexischen breich zählen. Auch Notarfunktionen für Handelsabschlüsse gehären eher zu Phex als zu Praios. Wo Praios natürlich der Gott des Gestzes-an-sich(TM) ist und für Ordnung und Kapitalverbrechen zuständig ist, gehören gewissen klein-klein Dinge eher zu den Domänen anderer Götter: Eheverträge>Travia, Soldverträge mit Söldner>Kor, Vorgaben zur Ablegung von Gesellen und Meisterprüfungen in den Meisten Handwerken> Ingerimm etc.

    Demnach könnte sich die nördliche Geweihtenschaft mEn auch aus Leuten, die eher (Handels-)Verwalter sind rekrutieren (mal ganz abgesehen von Straßenkindern), wobei es sicher auch den ein oder anderen erfolglosen Dieb/Con-Artist geben wird, der mehr oder weniger abgebrannt in der Gosse lebt und darauf hofft, dass das Glück wieder zu ihm findet.

    Als drittes, wenn auch kleineres Zielgrüppchen würde ich dem Phex alles zuordnen, was man irgendwie als „Agenten“ bezeichnen kann, da er ja auch der Gott der Heimlichkeit ist. Interessanterweise schließt sich hier der Kreis, weil neben den aus Mittelalterkrimis bekannten Höflingen, die Gerüchte über würdenträger kolportieren, waren die meisten ‚Spione‘ Händler, weil sie mit vielen Menschen in Kontakt UND viel herum kommen.

  8. Nachtrag:
    Mich würde freuen, wenn ihr noch eine weitere Folge zum Phexglauben machen würdet, in der ihr den südlichen Phexglauben, der ja doch vom Mittelreichischen abweicht, stärker beleuchtet. Phey hat da ja eine größere, mystischere Position…

  9. Ich höre euch übrigens immer noch. 😉 Und wie mein Name andeutet, bin ich doch auch ein kleiner Freund des Phex. Oder wohl eher des Feqz, denn ich spiele einen (inzwischen) Geweihten im Tulamidenraum. Ich schätze, viele Spieler sind eher in nördlichen Gefilden unterwegs, deshalb möchte ich hier kurz meine Einschätzung über Feqz abgeben und auch mal dem Aufruf nachkommen über meine Erfahrung als Geweihter am Spieltisch.

    Phex / Feqz ist im Prinzip der Gott der alten Tulamiden und spielt eine wesentliche Rolle in ihrer Herkunftgeschichte. Die alten Tulamiden schlichen im Schutz des Mondlichts aus den Bergen, um die Echsen aus dem Tal zu vertreiben und bauten so die ersten Städte. (Unter anderem auch Fasar, die vom Namen her nicht umsonst Feqz extrem ähnlich ist, und in der die Kirche noch immer gewaltigen Einfluss hat.) Feqz gilt hier unter anderem als nächtlicher Echsenjäger (der Mungo ist ja auch im Tulamidenraum ein Tier des Feqz) und hat damit auch eine eindeutig kämpferische Komponente. Wie ihr schon gesagt habt, werden ihm hier noch weitere Dinge zugeschrieben; Magie, Zauberei, Astronomie, Rechenkunst (in Anbetracht tulamidischer Zahlenmystik wahrscheinlich am besten zu verstehen). Im Alt-Tulamidischen Sinne ist Feqz auch weniger ein Händlergott, oder einer des Glücks.

    Durch die Vermischung mit anderen Kulturen hat sich dieses urtümliche Bild von Feqz natürlich nicht überall in den Tulamidenlanden gehalten. Phexgeweihte agieren hier tatsächlich auch offen als Überwacher des Handels, da muss ich also Philipp durchaus Recht geben. Ich würde jedoch nicht so weit gehen, das als einzigen Lebensinhalt dieser Geweihten zu definieren. Phextempel sind neben Rahja-Tempeln in tulamidischen Städten extrem präsent und gehören meistens zu den ältesten Gebäuden, haben auch unterschiedliche Schwerpunkte (siehe Fasar, Raschdul und Khunchom als Beispiel). Hier greift auch wieder, dass die Kirche extrem heterogen ist und keine einheitliche Agenda hat.

    Generell schwankt es denke ich auch im Süden zwischen leidenschaftlich-mystischen Dienern des Phex und solchen, die mit einer gehörigen Portion Pragmatismus an die Sache herangehen. Die Mystiker versuchen vielleicht, in den Sternen und Zahlen die Zukunft zu lesen – und sich so auf sie vorzubereiten, um Phex die gefälligsten Gaben und Taten zu widmen. Die Pragmatiker sehe ich teilweise als Machtpolitiker und Intrigenspinner, die für mich jedoch auch im Sinn haben, sich *und* Phex zu bereichern (siehe insbesondere Fasarer Kirche). Generell greift hier finde ich aber immer der Punkt der Götterweihe; Geweihte sind für mich ihrem Gott nahe, sonst sind sie (irgendwann) keine Geweihten (mehr).

    Langsam habe ich mich auch mit Phex arrangiert, ordne meinen Geweihten eher in das mystische Spektrum ein, in den Echsenjäger-Kult und den nächtlichen Dieb, denn seine Sozialisation sind die dunkleren Ecken von Fasar. Aber am Anfang empfand ich den Phex-Glauben als extrem schwierig zu greifen und zu spielen und empfinde es als immernoch extrem heikel. Insbesondere, da jeder Meister eine unterschiedliche Meinung zu Phex zu haben scheint und ich ja doch irgendwie immer diesem Gott gefällig sein muss.

    Beispiel: Wie gnädig ist Phex, gerade ausgegangen von dem Sprichwort „Hilf dir selbst …“ ist eine sehr ungnädige Gottheit, andererseits sehe ich ihn auch als niemanden an, der Milde oder Hilfe in irgendeiner Weise verurteilt, insbesondere bei den Hilflosen. Hier habe ich schon Widerspruch gehört, und ja, das empfand ich gerade als Neuling teilweise extrem irritierend.

    Es ist extrem schwierig, wenigstens als frischer Spieler, sich ein eigenes Bild von seinem Glauben zu machen und sich darin zu verorten, weil der Phexglauben so unglaublich frei ist. Als Rondrageweihter habe ich eine extrem klare Struktur und Regeln, habe ich die verschiedenen Denkschulen et cetera, aber bei Phex muss ich mir das eigene Gottesbild definieren. Das trifft insbesondere auf Gegenden wie die Tulamidenlande zu, wo die güldenländischen Götter mit den tulamidischen kollidieren.

    Und dieses Bild muss ich mit der Meistervorstellung auf irgendeine Weise in Einklang bringen, denn mit ihm spiele ich immerhin, und er spielt meinen Gott und alle anderen Geweihten dieses Gottes. Wenn die Meister wechseln – wie in unserer Gruppe – wird es besonders schwierig, weil ich mich nicht einmal darauf konkret einschießen kann. Und wie man sieht, laufen Diskussionen darüber, wie Phex auszulegen ist, gerne mal im Kreis.

    However. Ich empfinde Phex als schwierige und sehr herausfordernde Gottheit im Spiel, und, neben der Tatsache, dass ich ohnehin keinem Neuling einen Geweihten anraten würde, sehe ich den Phexgeweihten tatsächlich als recht schwierigen Gesellen an. Andere Götter wie beispielsweise Rondra empfinde ich als einfacher zu greifen (ich spiele einen auch Rondrageweihten, daher führe ich sie mal an). Sie haben, wie ihr schon gut bemerkt habt, eine Botschaft, der Geweihte eine recht klare Agenda und bieten einen Rahmen, indem man gut agieren kann. Man hat nicht das Problem, wie manchmal bei Phex, dass man die Qual der Wahl hat.

    Ich freue mich schon auf euren nächsten Podcast. 🙂

    Cheers,
    Fuchs

  10. Ich hab mir gerade den Podcast angehört und jetzt muss ich ein-zwei Dinge anmerken.

    Prinzipiell hat jede Kirche eine mystische Komponente, aber bei den Aventurischen Kirchen würde ich den pragmatischen und volksnahen Aspekt trotzdem nicht außer Acht lassen. Da gibt es in der Praioskirche zB genug Beispiele für zweite und dritte Adelskinder die der Kirche beitreten, um der Familie Ansehen zu verschaffen, bestimmt nicht alle gleich brennend hingebungsvoll. Ähnlich sieht es im Horasreich mit der Hesindekirche aus, in der ein bestimmter Anteil der Geweihtenschaft ziemlich sicher aus Prestigegründen dabei ist – wenn es auch vielleicht nicht das dümmste Kind der Familie sein dürfte. Man kann außerdem als gegeben annehmen dass jede/r in irgendeiner Form ein/e Gläubige/r ist, egal wie sehr sie/er die Religion dann praktiziert, nicht zuletzt deshalb weil es die Götter tatsächlich gibt, inkl. sichtbare Beweise göttlichen Wirkens. Im Grunde hat man damit als Kirche ein garantiertes Publikum für jede „Vorstellung“. Gleichzeitig kann ich mir in einer annähernd mittelalterlichen Welt auf der Schwelle zur Renaissance schwer vorstellen dass eine Kirche ausschließlich von Luft und Liebe existiert, das heißt jede Kirche die Wert darauf legt, ihre Geweihten zu ernähren muss zwingend einen volksnahen Aspekt haben, der Spenden (oder Gelegenheiten, Geschäfte zu machen) einbringt, egal wie sehr das mundäne Tagesgeschäft den theoretischen Idealen des Glaubens widersprechen mag.

    Wie bereits weiter oben in einem anderen Kommentar erwähnt, gibt es genug offen lebende Phexgeweihte, die sich vorrangig mit dem Handelsaspekt des Phex auseinandersetzen. Die würde ich eher als die Geweihten ansehen, die sich als Herz einer (Handels)gemeinde verstehen, einfach weil sie stationär sind und die Zeit haben, ihrer Berufung nachzugehen indem sie Information sammeln und subtil im Hintergrund ihre Fäden ziehen, eben weil sie bekannte und angesehene Mitglieder der Gesellschaft sind. Dann gibt es natürlich auch die Phexgeweihten die Gottesdienste in Larve abhalten und sonst ihrem Beruf nachgehen, sei es als biederer aber gewitzter Händler in Trallop oder als horasische Spionin auf geheimer Mission in den Schattenlanden. Es wird vermutlich solche und solche Phexgeweihte geben, es ist aber unrealistisch zu sagen dass sie alle nur und ständig auf der Jagd nach dem nächsten Kick sind. Die ständige Suche nach dem Risiko und dem Nervenkitzel ließe die Phexgeweihten aussehen wie einen undifferenzierten Haufen Adrenalinjunkies, ohne Raum für die Stillen und Nachdenklichen oder die kalten Kalkulierer.

    Eine Anmerkung zu Die Herren von Chorhop:

    SPOILER : SPOILER : SPOILER

    Die Ziehung der Ämter in Chorhop ist natürlich geschoben und die Leute die daran teilnehmen riskieren ziemlich viel: ein Los ist sehr teuer und man kann im schlimmsten Fall seine Freiheit verlieren. Hier verlässt sich niemand wirklich auf Phexens Glück – zumindest nicht die wahren Phexensjünger, und die Strafe dass man es tut ist ja schon eingebaut – Verlust von Geld oder Freiheit. Dies ist im besten phexischen Sinne eine Lehre für die Dummen: hilft dir selbst dann hilft dir Phex, verlass dich nicht primär aufs Glück.

    SPOILER ENDE : SPOILER ENDE : SPOILER ENDE

    Noch eine Sache (falls man Werbung machen darf): Dorothea Bergermann hat mit Nachtrichter, Tagrichter und Scharfrichter eine ganz nette Trilogie vorgelegt in der es u.a. um den teilweise recht bodenständigen Alltag von phexischen Charakteren (und Geweihten) geht, ebenso um das Engagement der Phexkirche im Kampf gegen dämonische Verseuchung und die Gefahr aus den Schattenlanden, etwas das in eurem Podcast keinen Eingang gefunden hat und das ich aber wichtig finde, nämlich dass Phex nicht ausschließlich an der Coolness interessiert ist und seine Jünger ihre Tage nicht nur damit verbringen, Leute zu verarschen und ihnen ob ihrer Dummheit Lektionen zu erteilen. Ich weiß nicht ob der Verlag die Romane als Kanon im Sinne des Metaplots sieht aber ich finde das war eine ganz gute Interpretation der phexischen Weltsicht und Lebensweise inkl. der Verantwortung für das Seelenheil der Menschen und ihrer Erretung vor Dämonen.

  11. Netter Podcast. Dennoch möchte ich, in aller Kürze, einiges Feststellen.

    Der Bezug zu heute: wann bitte waren irgendwelche Priester idealisten? Sobald es einer war und nicht für sich behielt wurde er auch gleich dafür selig/heilig gesprochen. Das relativiert auch das Extreme im Geweihten-Spiel.

    Sicherlich gibts Berufsgeweihte, etwa die von Praios oder Rondra als Nachgeborene gesellschaftlicher Oberschichten. Bei Phex sehe ich das so nicht. Hier gibts eher Berufene – sprich, diejeinigen, die ohnehin im Umfeld der Phextempel ihren Geschäften Nachgehen, haben immer einen gewissen Prozentsatz von solchen, die es werden, aber eben weil sie erwählt sind, nicht weil sie sich dafür bewusst entscheiden.

    Phex-Kirche ist relativ egalitär, demokratisch, anarchisch. Es gibt nicht die Phex-Kirche. Wohl aber gibt es Leute, die Phex’sche Ideale Hochhalten und mit List durchsetzen: Es gibt definitiv keinen Schlägertrupp des Phex!

    Phex ist für Gewinn und Bereicherung, aber eben nicht auf Kosten der Schwachen oder Armen. Genau das ist unphexisch. Die Gewinnmaximierer und Effizienzjunkies sind eher im dämonischen Spektrum.

    Coolness-Poser/Stuntjunkies sind als Geweihte eher ungeeignet, erstrecht bei Phex:
    Wären Phexgeweihte qua Status gezwungen risikoreich zu handeln, der Coolness oder der Stunts wegen, gäbe es keine Geweite mehr – sie wären alle ruiniert oder erschlagen.

    Der Bevölkerung bringt Phex auch auf dem Land mehr, als ihr erkennt, in der Stadt ist Phex eher Standard, weil ohne ihn eine Stadt undenkbar ist. In der Stadt gibts nämlich mehr Berufsvertreter, die aus eigener Initiative reich werden wollen. Auf dem Land, gibts mehr ererbte Klassenunterschiede und Herrschftsverhältnisse die faktisch Gewaltverhältnisse sind. Phex zeigt auf, dass hier der Status leistungsunabhängig ist, er hinterfragt damit Adel als (moralische, kriegerische usw.) Leistungselite und verschafft der Landbevölkerung Schadenfreude, wenn der dümmliche aber waffenstrotzende Adel von neben an mal wieder zum Gespött gemacht wurde.
    Phex zieht systematisch Gegebenes in Frage: Macht- und Herrschaftsverhältnisse (deshalb ist er immer im asymetrischen Krieg usw), Kapitalverteilung und grundsätzlich alle Narrationen vermeintlicher Leistungs(gerechter)gesellschaft.
    Wenn man so will ist Phex eine Art Korrektivgott für mehr (Verteilungs-)Gerechtigkeit

    Die Annahme, der Norden wäre gesetzter als der Süden, ist amüsant, aber nicht zwingend. Der Norden ist mMn nicht so krass rücksichtslos und zügellos, nicht aber unbedingt gesetzt.

    Grundsätzliches zum Podcast:
    so interessant Euer Plauderton ist, eine Debatte mit mehr Struktur wäre besser. Und ganz wichtig – vielleicht ist es Eurem Alter geschuldet – Ihr verwendet jede Menge Begriffe ausgesprochen vage und springt zu schnell von einem Argument zum anderen, oft genug, bevor das dicke Brett gebohrt ist – mich nervt das.
    Mehr gerne via Emailkontakt.

  12. Hmm. Also, auch ich hab den Podcast noch nicht zu Ende gehört, fühle mich aber bemüßigt, schon ein paar Gedanken loszuwerden. Ich spiele schon seit längerem eine tulamidische Phexgeweihte, die allerdings mit ihren Gefährten schon seit geraumer Zeit eher im Mittelreich unterwegs ist. Auch ich sah mich irgendwie damit konfrontiert die sparsamen Informationen zu einem für meine Heldin konsistenten „Glaubensbild“ zusammenzubasteln, was nicht immer einfach ist. Ich stimme euch zu, dass Phex viele Überschneidungen mit anderen Gottheiten hat. Ich würde aber immer sagen, dass seine Diener aber eben pragmatisch orientiert sind. Sie würden nie Wissen um des Wissens willen anhäufen, sondern nur, weil sie es für etwas brauchen etc. Ich würde ihnen also „street smarts“ unterstellen, pragmatische Anwendung ihrer göttergegebenen Gaben. Und die sind so unterschiedlich wie sie selbst. Zudem hat mir beim Spielen die Idee geholfen, dass Phex die Menschen dazu bringen will, ihre Fähigkeiten (vor allem die Intellektuellen) auch zu nutzen. Weil ein Mensch aber eher durch Schaden klug wird, ist ein Betrug/Diebstahl etc. immer zum Nutzen des Geschädigten – und des Phexgeweihten (deswegen sind einfache Aktionen verpönt). In dieses Bild passt auch der Händler hervorragend.
    Dem entspricht es dann auch, dass es innerhalb der Phexkirche keine so richtig kohärente Struktur gibt – aber doch eben organisierte Tempel. Gelgenheitsgemeinschaften eben. Ich glaube nicht, dass ein Phexgeweihter immer die coole Rampensau raushängen lassen muss – als verdeckter sogar im Gegenteil. Sie sind klug, humorvoll und darauf bedacht, ihren eigenen Vorteil nur aufzugeben, wenn es sich anderweitig lohnt. Und natürlich können außergewöhnlich kritisch und freidenkerisch sein. – vielleicht auch ein Zufluchtsort für misfits. Aber ihr Handeln bleibt auf ihren Gott ausgerichtet – an dem keinerlei Zweifel herrscht. Damit finde ich einen Phexgweihten eine durchaus herausfordernden aber auch vielschichtigen und spannenden Helden.
    Zu eurer Diskussion: ich glaube eines der Probleme ist, dass ihr sehr unterschiedliche Vorstellungen habt, was eine aventurische Kirche ist und leistet. Und wenn es tatsächlich nur darum geht, was diese Kirche als Organisationsstruktur gesellschaftlich leistet, dann kann man die Phexkirche getrost vergessen. Wenn man sie aber sieht als viele kleine Gemeinschaften und einzelne Personen, die da wo sie sind Leben und Verstehen von Göttern und Welt prägen, dann halte ich ihren Einfluss für beachtlich.
    Danke für Eure Gedanken!
    Liebe Grüße!
    Toodles

  13. Hallo,
    was ist den „heyten“, oder meint Ihr tatsächlich „haten“? Seltsam…
    Aber auch wenn ich nicht „hate“, muss ich, lieber Florentin, doch wie fast alle Vorredner Philipp zustimmen. Dadurch tut sich aber für mich ein ganz neuer tiefer spannender Graben auf, den es zu diskutieren gilt: den möglichen Zwist innerhalb der Phex Kirche.
    Natürlich gibt es in jeder Kirche verschiedene Strömungen, die sich nicht immer grün sind (Bsp. Hesinde, mit den Bewahrern und Verbreitern des Wissens). Allerdings stelle ich mir den Konflikt in der Phex-Kirche am stärksten vor.
    Die einen Geweihten stehen für den „ehrlichen Kaufmann“ vom Kiepenkerl bis zum reichen Patrizier und führen die offiziellen sichtbaren Tempel. Das einflussreichste geistlich zu betreueunde Klientel sind sicherlich die Kaufleute, oftmals wohlhabend und zu Spenden an Phex und seine Kirche bereit. Genau diese Klientel, die über erhebliche Mittel und Macht verfügen, und sicherlich auch innerhalb der Phex Kirche, dürfte genau das Hauptziel des anderen Arms der Phex-Kirche sein, der „edlen Robin-Hood“ Diebe, zu dem sich aber leider nicht nur Robin-Hoods hingezogen fühlen, sondern auch wesentlich weniger edle Kriminelle.
    Im Unerschied zu verschiedenen Philosophien wissen wir alle, dass beim Geld die Freundschaft aufhört. Dies könnte (neben dem Schutz der Kriminellen vor Verfolgung durch das Gesetz) ein zusätzlicher Grund sein, warum der andere Arm der Phex-Kirche eigene verborgene Tempel unterhält, da sich die beiden Flügel möglicherweise Spinne Feind sind. Ich vermute hier einen tiefen Graben, der aber interessanterweise in keinen Publikationen thematisiert wird(Vielleicht, weil es da immer um die von Florentien als vermeintlich „coolen“ bezeichneten Jungs geht).
    Wie seht ihr das?

  14. Hallo, da ich euren Podcast zu Phex, bei Spotify nun erst mir angehört habe, war mir nicht so bewusst, das er so alt schon ist.
    Doch etliches an Wissenslücken, stört mich, den so entsteht ein falsches Bild bei Zuhörern.

    Ihr führt eine nette Diskussion, doch ist die sehr von euren persönlichen Ansichten über Phex und Kirchen im Allgemeinen gefärbt. Teils ist mir das zu sehr „Klischee“, was natürlich oft in Abenteuern von Autoren benutzt wird. (Wie bei Praiosleuten, das Sie immer mit dem Scheiterhaufen kommen, alle Hexen angeblich hassen..)

    Phex ist der Gott des Glücks, und darum bei den Händlern so beliebt, er ist aber nicht der Gott des Gold anhäufens, Phex gibt und Phex nimmt.
    Und da wo jemand Glück brauch, in vielen Lebenslagen bittet man um seine Hilfe, nicht nur beim Kartenspiel, etc.. Ja er ist der Gott, des Traums vieler, vom Tellerwäscher zum……
    Das macht ihn grade bei der armen Stadtbewohnern auch so beliebt..
    Ähnlich gilt das für Humor, etc..bis zur Diplomatie, List, wo es oft um Wissen, Informationen geht (ihr sprecht von Fäden im Hintergrund ziehen…sehr richtig.)

    Unerwähnt (bis wo ich gehört habe), bleibt, das die Anhänger Phex durch aus in mächtigen Organisationen starken Einfluss haben. Nicht nur, das ein Fuchs das Wappen des Hauses Gareth ist, also ganz oben im MR an der Kaiserin Einfluss nimmt. Schaut mal bei den Vertrauten der Kaiserin Rohaja.
    Auch in Aranien, ist der Phexglaube, bis ins hohe Herrscherhaus tätig,
    die Mahdi Basari ist eine der mächtigsten östlichen Handelsgesellschaften, wo Geweihte und Gläubige Phex vertreten sind. (Ihr redet leider nur von den Diebesgilden in Fasar,)

    DAs Phex oder Feqz, eine höhere Wichtigkeit in den Tulamidenlande hat als Praios, neben Rhaja, Hesinde, Rondra wird dem Zuhörer leider nicht vermittelt..
    Dort gilt er als Wächter über die Sterne, Herr der Zauberkraft, der Edelsteine, etc.. er ist Wächter über Mada (wird als Vater Madas öfter mal genannt.)

    Das Wort Kirche nutzt ihr oft, dabei vermittelt es zu stark ein Bild, wie die Katholische Kirche, die Phex KirchEN, sind oft lokale Organisationen die in vielem Autark handeln.
    (Sie sind lange nicht so aufgebaut, wie die Praios oder Rondra Kirche.)

    Kurz gesagt, ihr haltet euch etwas zu sehr am Klischee auf, Gott der Diebe und Händler,
    auch wenn ihr erwähnt, das er der Gott des Individuums, des Listigen, der Prüfung besonderer Herausforderungen ist. Den was ihn so beliebt macht, ja er ist mit Aves zusammen, der Gott der Abenteurer, der Glücksritter, das macht ihn im Spiel so beliebt.

    PS: Kleiner Hinweis, weil ihr über Charisma und ihren Einfluss auf die Zauberei redet.
    In DSA1 (am Anfang also), wurden die Zauberproben über Charisma gemacht und Magier und Elfen, mussten hohen CHwert haben.

    So, dann werde ich mal weiter hören…auch wenn die Podcastfolge schon älter ist.

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